Klubs scouten an der WM
Auf der Suche nach dem neuen Kubalik

Paolo Duca hat der Konkurrenz mit Dominik Kubalik schon einmal ein Schnippchen geschlagen. Vor zwei Jahren beobachtete er den Tschechen im Training. Jetzt späht der Ambri-Sportchef erneut an der WM.
Publiziert: 18.05.2019 um 15:17 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2019 um 10:53 Uhr
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Paolo Duca (links) ist als Co-Kommenator von Alex Tamburini für das Tessiner Fernsehen im Einsatz.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
Stephan Roth aus Bratislava

Die WM ist nicht nur das Stelldichein der grossen Stars auf dem Eis. Sie ist auch der Ort, wo Schnäppchen-Jäger auf den grossen Fund hoffen. Deshalb sind auch viele Beobachter der Schweizer Klubs in der Slowakei.

So ist Fribourg-Coach Mark French hier und schaute sich gestern in Begleitung von Goalie-Trainer David Aebischer interessiert das Training der Schweizer an. Oder ZSC-Sportchef Sven Leuenberger traf sich mit seinem künftigen Trainer Rikard Grönborg, um die Zukunft zu besprechen, wie der schwedische Nati-Coach berichtet. Die Zürcher sind auch noch auf der Suche nach einem vierten Ausländer.

Am Wochenende, wenn hier ein Coaching-Symposium stattfindet, werden noch mehr Trainer und Sportchefs in Bratislava erwartet.

«Eine typische Ambri-Lösung»

Von Anfang an ist Paolo Duca hier. «Wir haben eine typische Ambri-Lösung gefunden», sagt der Sportchef des finanzschwachen Tessiner Klein-Klubs. Das heisst: Duca ist, wie schon in den letzten beiden Jahren, als Co-Kommentator auf Kosten des Tessiner Fernsehens an der WM. Der ehemalige Nati-Stürmer schaut sich nicht nur die Schweizer Spiele, die er kommentiert, sondern «so viele wie möglich» an.

So beobachtete er gestern erst seine Stürmer Dominic Zwerger und Fabio Hofer, die bisher bei den Österreichern gar nicht auf Touren gekommen sind, gegen Norwegen an. Und am Abend stand dann noch Tschechien gegen Italien an.

Bei den Tschechen trumpft NL-Topskorer Dominik Kubalik auch in diesen Tagen gross auf. Dass der 23-Jährige Ambri dank einer Ausstiegsklausel verlassen wird, ist klar. Die Chicago Blackhawks haben sich seine Rechte nicht nur zum Vergnügen im Januar von den Los Angeles Kings gesichert. Deshalb ist Duca nun auf der Suche nach dem nächsten Kubalik. Oder zumindest nach einem guten Stürmer. Denn der smarte 37-Jährige sagt: «Einen wie Kubalik gibt es wohl nicht zweimal.»

Duca beobachtete Kubalik 2017 an der WM im WM

Auf Kubalik war er an der WM vor zwei Jahren aufmerksam geworden. Dabei spielte die talentierte Tormaschine damals in Paris nicht einmal. Er hatte die gleiche Rolle wie jetzt Alessio Bertaggia bei den Schweizern: Die Tschechen meldeten Kubalik nie. Doch Duca schaute sich im Training an, was er drauf hat.

Für seinen Fleiss wurde Duca im Fall von Kubalik belohnt. Und auch in Bratislava liegt er nicht auf der faulen Haut. So verliess der Tessiner am Dienstag nach dem Spiel der Schweiz gegen Österreich das Stadion als einer der Letzten nachts um 1 Uhr.

Wie Ambri kann auch Davos von Doppelschichten profitieren. Schliesslich sind der künftige HCD-Sportchef Raeto Raffainer als Direktor und der neue Coach Christian Wohlwend als Fischer-Assistent bei der Nati dabei.

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