Nicht alle Teams können mit NHL-Stars auftrumpfen. So tritt Finnland bei der WM, die heute in der Slowakei beginnt, ganz ohne NHL-Stammspieler, dafür mit dem erst 18-jährigen Ausnahmetalent Kaapo Kakko an. Bei den NHL-Millionären sind die «Lejonat» derzeit weit weniger hoch im Kurs als Ferien. So kommen mit Rajala (Biel), Pesonen (SCL Tigers) sowie Lindbohm (Lausanne) auch drei Spieler zum Zug, die diese Saison in der Schweiz spielten.
Auch die Kanadier mussten dieses Jahr feststellen, dass Kosice, wo sie ihre sieben Gruppenspiele bestreiten, auf die besten Spieler der Welt und deren Ehefrauen nicht die gleiche Anziehungskraft hat wie zum Beispiel Paris, Prag, Moskau, Stockholm oder Moskau hat. Schon vor einem Jahr machte Herning nicht alle glücklich. So soll sich Edmontons Superstar Connor McDavid in der dänischen Provinz fürchterlich gelangweilt haben. Dieses Jahr fehlt er – allerdings wegen einer Verletzung.
Der grösste kanadische Star fällt verletzt aus
So sind die ganz grossen Namen bei den Ahornblättern eine Rarität. Eine Ausnahme bildete da Grossverdiener John Tavares (77 Mio. Dollar in 7 Jahren) von den Toronto Maple Leafs, der 2012 während des Lockouts seine Klasse beim SC Bern unter Beweis gestellt hatte. Doch nun hat sich der Center eine Oberkörperverletzung zugezogen und musste für eingehendere Untersuchungen die Rückreise in die Heimat antreten.
Probleme, die Stars an Bord zu kriegen, kennen die Russen nicht. Kaum war Titelverteidiger Washington Capitals in der ersten Runde aus den Playoffs gerasselt, sass Alexander Owetschkin schon im Flieger nach Europa. Und die Tormaschine muss sich keine Sorgen machen, dass er sich mit Nobodys im Team abmühen muss.
Russen-Stars geben ihr Stelldichein
Denn auch Teamkollege Jewgeni Kusnetsow, NHL-Topskorer Nikita Kutscherow (Tampa Bay), der mit 128 Punkten einen Rekord für russische Spieler aufstellte, oder der dreifache Stanley-Cup-Sieger Jewgeni Malkin – im Gegensatz zu seinem kanadischen Teamkollegen bei den Pittsburgh Penguins Sidney Crosby – stehen in der russischen Mannschaft.
Dazu kommt Alt-Star Ilja Kowaltschuk (36), der als Captain in der Sbornaja ein anderes Standing hat als in der NHL, wo er bei seiner Rückkehr bei Los Angeles kein Feuerwerk (34 Punkte) mehr bot.
USA präsentieren 17-jähriges Supertalent
Ebenfalls zahlreiche hochinteressante Spieler haben die Amerikaner, welche die Loyalität der Stars ihrem Ausbildungssystem zu verdanken haben dürften, am Start. Spieler wie Ex-Bieler Patrick Kane, Alex DeBrincat (beide Chicago), Johnny Gaudreau (Calgary), Clayton Keller (Arizona), Jack Eichel (Buffalo) oder Dylan Larkin (Detroit) versprechen viel Tempo und Spektakel. Dekoriert wird das US-Team mit einem 17-Jährigen: Jack Hughes gilt vor Kakko als Favorit, im Sommer wie vor zwei Jahren Nico Hischier von New Jersey als Nummer 1 im Draft gezogen zu werden.
Apropos Hischier. Der 20-jährige Devils-Center sorgt neben Roman Josi dafür, dass auch die Schweiz keinen Mangel an Star-Power aus der NHL erleidet.
Draisaitl buchte über 100 Punkte in der NHL
Auch der künftige ZSC-Coach Rikard Grönborg kann sich erneut nicht zu beklagen: Das Kader von Titelverteidiger Schweden ist gespickt mit NHL-Spielern. Dabei ragt Elias Pettersson (20) noch heraus. Der spielstarke Center, der bei den Vancouver Canucks in seiner ersten Saison mit 66 Skorerpunkten in 71 Spielen einschlug, wird inzwischen höher eingestuft als Hischier – obwohl er im Draft 2017 erst auf Position 5 gewählt wurde.
Auch Deutschland darf diesmal auf eine grosse Nummer im Team zählen: Leon Draisaitl buchte diese Saison bei Edmonton im Schatten McDavids 105 Skorerpunkte.
Vom 8. bis 24. Mai wird in der Schweiz um nichts Geringeres als um den WM-Titel geknebelt. Was reisst die Nati? Wo wird gespielt? Wer sind die Favoriten? Und wie sieht der Spielpan aus?
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