Deutschland steht im WM-Final gegen Kanada. Die Nati-Bezwinger schlagen die USA 4:3 nach Verlängerung.
Dabei beginnt es für die Deutschen miserabel. Lediglich 3 Minuten und 46 Sekunden sind gespielt. Da liegen sie bereits mit 0:2 zurück und dieses Spiel scheint vorzeitig in geordnete Bahnen gelenkt. Die USA bestätigen mit ihrem Startfurioso eindrücklich, dass sie das bisherige Topteam dieser WM sind, nehmen den Rückenwind von acht Siegen aus acht Spielen in den Halbfinal mit, lassen den Deutschen kaum Luft zum Atmen. Zuerst trifft Alex Tuch auf Vorarbeit von Rocco Grimaldi und anschliessend Grimaldi auf Vorarbeit von Tuch.
Doch Deutschland beweist wie schon im Viertelfinal gegen uns, der hierzulande noch immer schmerzt, viel Reife. Mit dem ersten Überzahlspiel findet die Mannschaft ins Spiel zurück, als Frederik Tiffels den Puck über die Linie drückt. Und in der 17. Minute gelingt Maksymilian Szuber sogar das 2:2 – nach genialer Vorarbeit von Nico Sturm. Der WM-Halbfinal kann wieder von vorne beginnen – und ist nun ein Duell auf Augenhöhe. Deutschland hat durch Daniel Fischbuch und Moritz Seider die Chance zur Führung, aber es schlägt auf der anderen Seite ein. Michael Eyssimont schiesst die quirligen Amis wieder in Führung, indem er seinen eigenen Abpraller verwertet.
Ausgleich in letzter Sekunde
Deutschland strebt nach dem neuerlichen Ausgleich, die Mannschaft des ehemaligen ZSC- und Lugano-Meistertrainers Harry Kreis kommt in der Schlussphase zu vielen Druckphasen, haut nochmals alles raus. Lange fruchtet es nichts, den Deutschen läuft die Zeit davon. Und dann treffen sie in der 59. Minute doch noch durch Marcel Noebels – als Kreis seinen Goalie Mathias Niederberger durch einen sechsten Feldspieler ersetzt hatte. In der zehnminütigen Verlängerung dominiert die USA – aber es trifft Deutschland. Wiederum Tiffels schiesst Deutschland in den Hockey-Himmel.
Es ist die fünfte WM-Medaille, die erste seit 1953. Damals holte unser Nachbarland an der WM in Basel und Zürich Silber – vor der Schweiz. Weltmeister war Deutschland bis jetzt noch nie. Und mittendrin steht als Baumeister des Erfolges Harry Kreis, der den Bundestrainer-Job mitten in der Saison übernommen hatte, als Toni Söderholm das Handtuch geworfen hatte, weil er zum SC Bern wechseln wollte.