Aufgepasst auf diesen WM-Hingucker
Es erwartet uns Russen-Magie mit Dazjuk

Pawel Dazjuk bleibt ein einzigartiger Spieler – auch mit bald 40 Jahren. Heute kann man ihn im Spiel gegen unsere Nati (20.15 Uhr) bestaunen.
Publiziert: 12.05.2018 um 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:28 Uhr
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Der Mann mit den vielen Stärken: Dazjuk beansprucht stets die Kontrolle über das Geschehen.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
Dino Kessler

Drei Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft in Kopenhagen verlängert Pawel Walerjewitsch Dazjuk seinen Vertrag mit dem SKA St. Petersburg um eine weitere Saison. Im Februar hatte der Magier mit Russland die Goldmedaille in Pyeongchang gewonnen. Und sich damit als 28. und bislang letztes Mitglied den Zutritt zum «Triple Gold Club» des internationalen Eishockeyverbands verschafft. Zwei Stanley Cups (2002, 2008 mit Detroit) und ein Weltmeistertitel (2012) werden längst in seinem Leistungsausweis geführt.

Am 20. Juli wird der Mann aus Jekaterinburg (ehemals Swerdlowsk) 40 Jahre alt. Auf Anzeichen der Ermattung wartet die Konkurrenz allerdings vergeblich. Dazjuk hat nur ohne Schlittschuhe an den Füssen einen Gang, der an einen vom Leben gezeichneten alten Mann erinnert. Vielleicht zieht er sich in Kopenhagen deswegen Schlittschuh-Schoner mit Rollen auf, wenn er sich von der Kabine in die Trainingshalle bewegt.

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Auf dem Eis mag er vielleicht den einen oder anderen Schritt eingebüsst haben, die ansonsten üblichen Anzeichen des fortschreitenden Alters sind bei ihm aber nicht auszumachen.

Ohne doppelte Böden, aber mit Humor

Während 14 Saisons in der NHL befördert der Mittelstürmer die üblichen Standards für Alleskönner in neue Sphären, weil er konsequent die Gesamtfläche der nordamerikanischen Eisfelder zu seinem Machtbereich erklärt. Ob als Angreifer oder in der Abwehr – Dazjuk beansprucht stets die Kontrolle über das Geschehen. Sein Können als Spielgestalter ist genauso ausgeprägt wie seine diversen Kniffe, die Gegenspieler mit List vom Puckbesitz zu befreien.

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Stets war bei ihm von Zauberei die Rede, dabei arbeitet er ohne Taschenspielertricks und doppelte Böden. Seine vorbildliche Arbeitseinstellung ist ebenso verbrieft wie sein trockener Humor. Den Chronisten fragte er während einer Stippvisite bei Damien Brunner in Detroit (2013) einst spontan nach einem Mitbringsel: «Bist du aus der Schweiz? Wo also ist mein Käse?»

In der NHL, die er wegen seiner Tochter aus erster Ehe 2016 trotz eines weiterlaufenden Vertrags verlässt, wird er mit Auszeichnungen (allein drei Mal als bester Defensivstürmer der Liga) überhäuft. Allein diese Tatsache ist schon der Rede wert. Und als ob es nichts Leichteres gibt, sammelt er dabei auch noch fleissig Tore und Zuspiele: Als er im Sommer 2008 für sein Abwehrverhalten ausgezeichnet wird, belegt er mit 97 Zählern den vierten Platz in der Skorerliste. So etwas bringt nur ein Magier zustande.

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