Ihre Karrieren lancierten die beiden schwedischen Brüder praktisch parallel: Carl und John Klingberg spielten im Nachwuchs Frölundas regelmässig zusammen, trainierten in der U16 auch mal unter Vater Anders (57) und wurden von ihm gefordert und gefördert.
Ein Jahrzehnt später ist der jüngere Bruder John in der NHL bei den Dallas Stars ein Starverteidiger, dessen Vertrag noch bis 2022 läuft. Und Carl jagt als EVZ-Stürmer seinen Gegnern vor deren Gehäuse einen Schrecken ein.
Seinen Besuch in Zug nutzt John Klingberg nun kurzerhand, um sich optimal für das Anfang September startende NHL-Camp vorzubereiten. Denn nachdem Dallas zweimal die Playoffs verpasst hat, will man heuer wieder ein Wörtchen um den Stanley Cup mitreden. Gelingen soll das mit dem neuen Trainer Jim Montgomery (49), der extra nach Göteborg (Sd) reiste für den ersten Kontakt mit seinem Verteidiger Klingberg.
«Unser Vater erzählt uns, wie der Bruder gewesen ist»
Die Brüder verfolgen während der Saison die Resultate und Statistiken des jeweils anderen und sehen sich wann immer es geht die Highlights und Zusammenfassungen aus den Spielen an. «Unser Vater, der sieht sich wirklich jedes unserer Spiele an und erzählt uns dann, wie der Bruder gewesen ist», sagt Carl Klingberg.
Denn zusammen sieht er die Blondschöpfe nur in Schwedens Nationalmannschaft. Deshalb haben die Brüder einen Traum: In ihrer Karriere nochmals in einem Klub zusammenspielen. «In der Nati ist es schon cool», so der EVZ-Stürmer, «aber mal noch richtige Teamkollegen sein über eine ganze Saison in einem Klub, das wäre einfach genial. Denn wir sind beste Freunde.»
NHL-Verteidiger John (26) sieht seinen um 19 Monate älteren Bruder Carl als Vorbild an. «Ich hatte zwar das Talent, musste mir aber ein Vorbild nehmen an Carls Zielstrebigkeit und Arbeitsmoral», sagt der Dallas-Spieler. Motiviert und angetrieben haben sie sich immer gegenseitig, wie sie auch im Video-Interview erzählen.