Warum er trotzdem nicht Trainer wurde
Fischer war sich mit dem SCB einig

SCB-Sportchef Sven Leuenberger hat hingeschmissen, weil er keine Entscheide mehr verantworten wollte, die er nicht selbst traf.
Publiziert: 15.12.2015 um 20:23 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:16 Uhr
Von Dino Kessler

Lars Leuenberger (40) wird nach der Entmachtung von Guy Boucher (am 18. November) zu dessen Nachfolger bestimmt. Gleichzeitig gibt Sportchef Sven Leuenberger (46) seinen Posten auf und tritt einen Schritt zurück. Er arbeitet jetzt als Juniorentrainer.

Offiziell wird die Rochade darum vorgenommen, weil man kein Brüderpaar in wichtigen Positionen will. Man fürchtet offenbar, dass «bei Unstimmigkeiten von aussen ein Leuenberger-Problem konstruiert wird», sagt CEO Marc Lüthi damals.

War in Wirklichkeit alles ganz anders? Gemäss gut informierten Quellen hat sich Marc Lüthi um den aktuellen Nati-Coach Patrick Fischer bemüht und ihn sogar seinen VR-Kollegen vorgestellt. Als Boucher noch im Amt war.

Ex-Lugano-Trainer Fischer soll gar eine mündliche Zusage erhalten haben, dass er bei der nächsten Niederlage Bouchers den Job als SCB-Trainer bekommt.

Diese Pleite kommt ein paar Tage später tatsächlich. Am 17. November, sinnigerweise in Lugano. Boucher wird am nächsten Tag gefeuert.

Nur: Fischer bekommt den Zuschlag dann trotzdem nicht. Sportchef Sven Leuenberger soll sich gegen diese Lösung gewehrt haben, weil er dabei (wieder) bei einer strategisch wichtigen Entscheidung übergangen worden wäre. Wie schon bei der Verpflichtung von Guy Boucher oder Antti Törmänen.

Und bei der Entlassung von Larry Huras. Er wehrt sich auch dagegen, weil er seinem Bruder Lars die Aufgabe eher zutraut.

Leuenberger wirkt für seinen Bruder quasi als Steigbügelhalter, CEO Lüthi willigt ein – mit der Bedingung, dass Sven Leuenberger seinen Posten zur Verfügung stellt?

Leuenberger will sich dazu nicht äussern: «Ich bin nicht mehr für die erste Mannschaft zuständig.»

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