Bern - Biel 3:6
Stand in der Serie: 2:1
Das Spiel: Was für eine faustdicke Überraschung in der Hauptstadt! Der EHC Biel schockt den Meister und verkürzt die Serie auf 1:2. Zunächst läuft alles wie in den ersten beiden Spielen. Während die Seeländer vier Minuten Powerplay nicht nutzen können, braucht der SCB in seiner ersten Überzahl nur zwölf Sekunden zum 1:0. Doch dann bricht Marco Pedretti zwölf Sekunden vor der ersten Pause mit dem 1:1 den Bann. Es ist Biels erstes Tor nach 142 Minuten. Und dieses wirkt befreiend. Plötzlich gelingt den Gästen alles, das Mitteldrittel entscheiden sie gleich mit 4:0 (!) für sich. Innert 151 Sekunden machen sie aus dem 0:1 ein 3:1. Und das zuletzt inexistente Powerplay läuft plötzlich wie am Schnürchen, drei Bieler Treffer fallen in Überzahl. Im Schlussdrittel kassieren die Gäste Strafe um Strafe, die Berner Aufholjagd beginnt. 2 Tore, 3 Schüsse ans Gehäuse und ein aberkanntes Tor von Lasch (hoher Stock) reichen aber nicht mehr zur Wende.
Der Beste: Robbie Earl (Biel). Der Topskorer holt die Strafe vor dem Bieler Ausgleich heraus, schiesst das 4:1 und gewinnt viele Zweikämpfe.
Die Pflaume: Jérémie Kamerzin (Bern). Der Verteidiger lässt sich vor dem wegweisenden Bieler 3:1 viel zu einfach von Philipp Wetzel überlaufen.
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Zug - Servette 5:1
Stand in der Serie: 3:0
Das Spiel: Die Geschichte des dritten Spiels dieses Viertelfinals ist schnell erzählt: Vier Genfer Goalie-Flops, vier Zuger Matchpucks. Servettes Torhüter Robert Mayer zieht einen rabenschwarzen Abend ein. Helbling erwischt ihn in der nahen Ecke – 1:0. McIntyre trifft ins offene Tor, weil es Mayer (wieder mal) verlassen hat – 2:0. Und dies innert 30 Sekunden. Zwei weitere Tore von McIntyre, bei denen Mayer ebenfalls alt aussieht, bringen dem EVZ die 4:0-Führung. Die Servettiens haben spielerisch rein gar nichts entgegenzusetzen und wissen sich nur noch mit den Fäusten zur Wehr zu setzen. Weil sie wieder mit ihren Provokationen starten, entladen sich die Emotionen noch im Schlussdrittel. Emotional dürfte für EVZ-Suri der Treffer zum 5:1 sein – der Stürmer hat seit 16 Spielen nicht mehr getroffen!
Der Beste: McIntyre (Zug). Die Effizienz in Person, nützt innert fünf Minute alle sich bietenden Torchancen zu einem Hattrick.
Die Pflaume: Mayer (Servette). Ist in der wichtigsten Phase der Saison kein Rückhalt für sein Team.
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ZSC Lions - Lugano 1:0
Stand in der Serie: 2:1
Das Spiel: Nach sieben Gegentoren in den ersten beiden Spielen setzt ZSC-Coach Hans Wallson im Tor auf Niklas Schlegel anstelle von Lukas Flüeler. Zuerst ist aber Schlegels Gegenüber Elvis Merzlikins gefragt. Bereits nach 47 Sekunden muss er einen Penalty von Fabrice Herzog abwehren. Ein Tor fällt lange nicht. Im Mittelabschnitt kann Lugano gar eine zweiminütige Phase doppelter Überzahl nicht nutzen. Im Powerplay sind es dann die Zürcher, die kurz vor der zweiten Pause durch einen Schlenzer von Patrick Geering in der umkämpften, zerfahrenen und von technischen Fehlern geprägten Partie den goldenen Treffer erzielen. Danach halten Schlegel und seine Vorderleute den Laden dicht und haben zwei Minuten vor Ende noch etwas Glück, als ein Knaller von Gregory Hofmann an der Latte landet. Somit führen die Zürcher in der Serie 2:1.
Der Beste: Niklas Schlegel (ZSC). Der Druck auf den Goalie ist riesig. Der 22-Jährige hält ihm stand und holt sich einen Shutout.
Die Pflaume: Linus Klasen (Lugano). Der begnadete schwedische Topskorer der Tessiner kommt nie ins Spiel.
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Lausanne - Davos 2:3 n.P.
Stand in der Serie: 0:3
Das Spiel: Die dritte Begegnung ist zugleich die engste in dieser Serie. Erst in der 36. Minute fällt der erste Treffer: Simion vernascht an der Bande Junland und Borlat rutscht im dümmsten Moment bei Jörg aus - 1:0 für Davos. Wenig später nützen die Lausanner die fünfte Strafe der Gäste aus und Genazzi, der treffsicherste Verteidiger der NLA, kann mit seinem ersten Playoff-Tor ausgleichen. Gleich nach der Scheibeneingabe nach dem Del-Curto-Time-Out (52.) fabrizieren Junland und Huet liegend die HCD-Führung. Kousal profitiert. Lausanne ist aber nicht bereit zu resignieren, zeigt Charakter und kann erneut ausgleichen. Déruns profitiert davon, dass Walser seinen eigenen Goalie stört. Die Verlängerung bringt nichts Zählbares, auch die erstmalige zweite Verlängerung (5 Minuten 3 gegen 3) bleibt torlos. Marc Wieser richtets dann für Davos im Penaltyschiessen. Er ist der einzige Schütze, der erfolgreich ist.
Der Beste: Gilles Senn (HCD). Der 21-jährige wird immer stärker, bleibt im Penaltyschiessen ungeschlagen. Wahnsinn.
Die Pflaume: Borlat (Lausanne). Steht bei beiden Gegentoren im Schilf.