Ups! Die Lions verlieren gegen Erstligisten 5:7
Arosa vermiest ZSC-Kossmann den Einstand!

Statt eines lockeren Sieges sieht der neue ZSC-Trainer Hans Kossmann seine Mannschaft, die sich gegen den hartnäckigen Erstligisten Arosa schwer tut! Sulanders Comeback spornt die Zürcher zumindest etwas an.
Publiziert: 30.12.2017 um 16:36 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 01:48 Uhr
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Den ZSC-Einstand hat er sich anders vorgestellt: Hans Kossmann.
Foto: freshfocus
Nicole Vandenbrouck

Da denkt man als neuer ZSC-Trainer, man hat einen lockeren Spiel-Einstand bei einem Freundschaftsspiel gegen einen Erstligisten. Hans Kossmann steht erstmals an der Bande bei der Ice Classic in Arosa, nachdem er am Vortag als neuer Coach der Lions vorgestellt worden ist.

Und dann? Reibt man sich verwundert die Augen, weil die Erstligisten mit 2:0 in Führung gehen! Gruber und Agha bezwingen ZSC-Goalie Schlegel – und die Bündner halten den Vorsprung lange. Den Zürchern nützt nicht mal ein Powerplay zum Anschlusstreffer, sie können Arosa-Keeper Andrin Kunz nicht bezwingen. Erst elf Sekunden vor der Pause trifft Junior Wettstein (19) zum 1:2.

Kurz davor werden auf der Gäste-Tribüne Sulander-Rufe laut. Nicht einfach zum Plausch, sondern weil ZSC-Goalielegende Ari Sulander (48) tatsächlich in der Ausrüstung an der Bande steht! Der Finne verbringt die Festtage in der Schweiz und hat sein Equipment dabei.

Die Zürcher treten zwar nicht in Bestbesetzung an, weil einige Spieler (Schäppi, Sutter, Suter, Geering) mit der Nati am Spengler Cup engagiert sind und andere Akteure noch verletzt sind. Trotzdem: Scharfschütze Pettersson hat die Zugfahrt in die verschneiten Berge ebenso gemacht wie Goalgetter Wick. Neo-Trainer Kossmann hat drei Sturmlinien zur Verfügung, von denen die dritte mit Junioren bestückt ist.

Wer nun denkt, die Lions lassen nach der Pause ihre Klasse aufblitzen, irrt. Im Gegenteil: Dem Erstligisten gelingt durch Hostettler der nächste Treffer zur 3:1-Führung! Und die Zürcher Reaktion, nett beschrieben: Eine Aufholjagd oder ein Klassenunterschied sieht anders aus. «Eigentlich wollten wir hier auch Spass haben am Hockey, aber wenn man 1:3 hinten ist, macht das natürlich noch keinen Spass», sagt ZSC-Stürmer Chris Baltisberger.

Arosa bekommt nach einem Foul von Routinier Seger noch einen Penalty zugesprochen, aber Pfranger scheitert. Und der eingewechselte Torhüter von Arosa, Sven Salis – der Göttibueb von Ex-ZSC-Sportchef und -Scout Edgar Salis –, feiert einen Drittel-Shutout.

Die Goalie-Überraschung bei den Lions ist perfekt: Ari Sulander steht zu Beginn des Schlussdrittels im Tor! Natürlich deutet man mit diesem Wechsel, einer schönen Geste zwar, auch die eigentliche Bedeutungslosigkeit dieses Spiels an – dennoch servieren die Zürcher ihrem neuen Trainer beim ersten Auftritt noch keine Leckerbissen.

Auch «Sulo» muss noch zwei Treffer kassieren zum 1:5-Rückstand (!), bevor sich seine Vorderleute eines Besseren besinnen und etwas aufdrehen. Sie machen sich die etwas schwindende Energie der Aroser zu nutze, doch sie bleiben hartnäckig. Trainer Marc Haueter, ein Ex-ZSC-Spieler, spornt seine Truppe an, durchzuhalten.

ZSC-Trainer Kossmann dagegen sieht sich gezwungen, ein Timeout zu nehmen, nachdem die Erstligisten den Drei-Tore-Vorsprung durch einen Powerplay-Treffer wieder hergestellt haben. Postwendend trifft Roman Wick zum 4:6, doch weil Bruderer in den von Sulander verlassenen Kasten trifft, holen sich die Erstligisten tatsächlich den verdienten Sieg, den Rückstand machen die Lions nicht mehr wett!

EHC Arosa – ZSC Lions 7:5 (2:1, 1:0, 4:4)

Die Tore: 9. Gruber (Pfosi, Kunz) 1:0. 10. Agha (Weber) 2:0. 20. (19:49) Wettstein (Karrer) 2:1. 21. (20:34) Hostettler (Pfranger, Bandiera) 3:1. 49. (48:01) Amstutz 4:1. 49. (48:44) Gruber (Bruderer) 5:1. 50. Guerra (Pettersson, Korpikoski) 5:2. 54. Shore (Ch. Baltisberger, Seger) 5:3. 57. Roner (Hostettler, Agha/PP) 6:3. 58. (57:29) Wick (Shore, Ch. Baltisberger) 6:4. 58. (57:57) Bruderer (ins leere Tor) 7:4. 60. (59:16) Pettersson (Karrer, Pestoni) 7:5. 

Arosa: Kunz (21. Salis, 41. Gadient); Capaul, Agha; Haueter, Hoffmann; Steiner, Klopfer; Pfosi; Bruderer, Roner, Gruber; Pfranger, Hostettler, Bandiera; Weber, Amstutz, Webster; Hollinger, Bossi.

ZSC Lions: Schlegel (41. Sulander); Karrer, P. Baltisberger; Hauser, Seger; Cohen, Guerra; Kutil; Pestoni, Shore, Wick; Ch. Baltisberger, Korpikoski, Pettersson; Mathew, Wettstein, Pfister.

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