U20-Nati-Pleite – selbst die Dänen sind besser
Hilfe, unser Hockey stürzt ab!

Die U20-Nati stieg mit grossen Hoffnungen in die WM in Helsinki. Doch nach zwei Spielen geht es nur noch darum, den drohenden Abstieg abzuwenden.
Publiziert: 28.12.2015 um 19:20 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:55 Uhr
Von Stephan Roth

Die letzten Tests hatte das Team von John Fust gegen Finnland und die Slowakei gewonnen. Doch als es zählte, ging nichts mehr. Zum Start setzte es eine 3:8-Pleite gegen Schweden. Damit nicht genug: Dabei handelten sich Fabian Heldner, Chris Egli und Calvin Thürkauf mit rücksichtslosen Fouls Sperren für das Spiel gegen Dänemark ein.

Die Schlüsselpartie verloren die Schweizer dann 1:2. Damit sind die Viertelfinalchancen auf ein absolutes Minimum gesunken. Ein Wunder gegen Kanada oder die USA allein würde noch nicht einmal reichen...

Für die Schweiz geht es nur noch darum, den Totalschaden abzuwenden und den Abstieg in den Best-of-3-Playouts (wohl gegen Weissrussland) zu verhindern.

Bereits bei der letzten WM hat Fust mit einem talentierten Team die Viertelfinals verpasst. Auch damals stolperte man über die Dänen (im Penaltyschiessen).

Während die Schweiz im Vorjahr vor allem am starken Goalie Sörensen und an den Einzelkönnern Ehlers und Björkstrand scheiterte, waren die Dänen diesmal ebenbürtig, wenn nicht gar besser.

Hat Dänemark die Schweiz überholt? «Es ist immer schwierig, das nach 60 Minuten zu beurteilen. Fakt ist aber, dass wir an zwei Turnieren nacheinander gegen die Dänen verloren haben», sagt Raffainer.

Manche Kritiker sehen einen Grund für das Desaster beim Umstand, dass Fust im November bei der Nati am Deutschland-Cup aushalf und nicht bei der U20 war. Dagegen wehrt sich Raffainer: «Der November-Termin gilt auf dieser Stufe noch zur letzten Sichtung der Breite, da die Nordamerika-Spieler nicht dabei sind. Die Zusammenzüge im Sommer und die WM-Vorbereitung sind daher in der Saisonplanung die wichtigsten Termine, da wir auf alle zurückgreifen können. Hier an der WM sind nur vier Feldspieler dabei, die im November im Aufgebot standen.»

Auch wenn sich der Nati-Chef Mitten im Turnier und im Abstiegskampf hüten wird, schon über Konsequenzen zu reden, wird er erneut in die Rolle des Bestatters schlüpfen.

Nach Glen Hanlon (Nati) und Gian-Marco Crameri (Frauen-Nati) wird er auch Fust, dessen Vertrag ausläuft, als Verbandscoach beerdigen. Es herrscht Handlungsbedarf. Sonst droht dem Schweizer Hockey der Absturz.

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