Die Marketing-Abteilung der Schweizer Bahngesellschaft BLS hat für diesen Sommer einen ganz tollen Einfall gehabt – zumindest aus Sicht der SC-Bern-Fans: Sie hat einen ihrer Züge umlackieren lassen – in Mutzen-Farbe samt Sujets. Der SCB-Zug fährt seit Ende Juni durch das Bernbiet und hält auch in den Städten der Erzrivalen EHC Biel oder Fribourg Gottéron.
Aus Sicht der Gottéron- und Biel-Fans ist der SCB-Zug eine Furzidee. «Mit diesem Zug soll, respektive muss ich fahren? Sorry, liebe BLS, aber das geht überhaupt nicht!», schimpfte der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr auf Facebook und Twitter zu Beginn der Woche.
«Hier im Seeland ist es wie im Krieg»
Nicht einmal einen Monat hat der SCB-Zug in Originalzustand überlebt. Vergangene Donnerstagnacht passierte das, was zu befürchten war: Einzelne Waggons wurden besprayt. Die BLS liess den Zug über Nacht in Biel stehen.
BLICK-Leserreporterin Susanne Z.* meldete sich nach dem Vorfall. Sie sagt: «Hier im Seeland ist es wie im Krieg, es brennt! Wir sind empört über die Aktion der BLS. Sie werden mit Steuergeldern finanziert und provozieren mit einem solchen Zug.» Sie erwartet, dass es nicht die letzte Spray-Attacke auf den Zug war. «Und wenn es wieder passiert, bin ich nicht die einzige, die sich darüber freut.»
BLS denkt nicht daran, Zug aus dem Verkehr zu nehmen
Die BLS ist indes stolz auf ihre Idee. Vor zwei Tagen veröffentlichte das Social-Media-Team des Zuges und schrieb: «Der SCB-Mutz bewegt die Gemüter. Hier zeigen wir euch, wie er auf die Welt kam.»
Nach der Spray-Attacke in Biel wurde der SCB-Zug in der Werkstatt in Biel gereinigt. Einknicken will die Bahngesellschaft nicht. «Danach wird der Zug erneut eingesetzt – und fährt unter anderem auch wieder nach Biel», sagte BLS-Sprecher Stefan Dauner zu «20 Minuten». (nim)