Trotz 5 Pleiten in Folge – Biels Trainer denkt nicht an Rücktritt
Schläpfer beisst auf die Zähne

Schläpfer steckt mit Biel in einer der grössten Krisen seit dem Aufstieg 2008. Den Favre macht er aber nicht.
Publiziert: 22.11.2015 um 20:08 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:06 Uhr
Von Angelo Rocchinotti

Seit Kevin Schläpfer der Nati unter Tränen absagen musste, geht es mit Biel abwärts. Zwölf Spiele. Neun Pleiten. Gegen Langnau (0:7), Zug (0:6) und Ambri (1:2) resultierte gar ein Torverhältnis von 1:15! Trotzdem hält Biel an Schläpfer fest. «Am Trainer wird nicht gerüttelt. Wir schaffen mit Kevin den Turnaround. Und damit basta», sagt CEO Daniel Villard energisch.

Zieht Schläpfer vielleicht selbst die Notbremse? Macht er es wie Lucien Favre in Gladbach? Der Romand hatte nach fünf Spielen und fünf Pleiten zum Saisonauftakt den Bettel hingeschmissen. Seither haben die Borussen nie mehr verloren und sieben Siege gefeiert. «Aufgeben entspricht überhaupt nicht meinem Charakter», so Schläpfer. «Davonlaufen wäre unterste Schublade.»

Geht es ums Finanzielle? Favre konnte es sich leisten, auf fünf Millionen Franken zu verzichten. Schläpfer kassiert während seiner ganzen Zeit beim EHCB nicht so viel. «Es geht nicht um Geld. Es geht um die Verbundenheit mit Biel. Um Herz, Stolz und Ehre. Ich bin mit dem Team in dieses Loch geraten und bin dafür verantwortlich, dass wir da wieder rauskommen.»

Die Spieler hätten sich ausgesprochen. «Läuft es nicht, besteht die Gefahr, dass man mit dem Finger auf andere zeigt. Bei uns aber gibt sich jeder selbstkritisch.» Goalie Simon Rytz sagt sogar: «Nie war der Zusammenhalt im Team stärker als jetzt. Jeder hilft dem anderen.»

Der Coach betont, dass er mit seinen Vorgesetzten reden und nach Lösungen suchen würde, sollte er das Gefühl bekommen, er erreiche das Team nicht mehr. «Doch davon bin ich weit entfernt. Keiner zettelt etwas gegen mich an.» Captain Mathieu Tschantré sagt: «Jeder weiss, dass Kevin unentlassbar ist.»

Der Baselbieter, der Biel dreimal vor dem Abstieg gerettet und dreimal in die Playoffs geführt hatte, ist dem Klub dankbar. «Mir ist bewusst, dass andere Trainer wohl schon entlassen wären.»

Er freut sich auf die Adventszeit. «Meine Lieblingszeit. Sie gibt mir zusätzlich Kraft.» Am Dienstag trifft Biel im Cup auf Kloten. «Ich hoffe, die Jungs machen mir ein Geschenk.» Schläpfer feiert dann seinen 46. Geburtstag.

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