Tiger-Dompteur Laporte
Springen seine Tigers noch in die Playoffs?

Die Tigers sind bissiger denn je – sie lehren die Konkurrenz das Fürchten. Erhält Trainer Benoît Laporte jetzt einen neuen Vertrag?
Publiziert: 22.01.2016 um 19:09 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:42 Uhr
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Langnau-Trainer Laporte hat mit seinen Tigers einen Lauf.
Foto: EQ Images
Angelo Rocchinotti

Als Benoît Laporte beim Aufsteiger übernahm, sagte der Frankokanadier zur Überraschung vieler: «Ich bin nicht gekommen, um mit Langnau irgendwie in der NLA zu bleiben. Ich rede von den Playoffs. Und ich bin nicht grössenwahnsinnig.»

Jetzt, ein halbes Jahr später, sind die Tigers das Team der Stunde. Seit Silvester hat Langnau fünf der sechs Spiele gewonnen. Nur Fribourg (14 Punkte) holte noch einen Zähler mehr als die Tigers, die sich vom Tabellenende entfernt haben und tatsächlich von den Playoffs träumen können. «Da wollen wir hin, sonst bräuchten wir gar nicht anzutreten», so Stürmer Sven Lindemann. Erstaunlich: Seit dem Saisonstart wird an Laporte rumgemeckert.

Aus Fehlern gelernt

War Aufstiegscoach Bengt-Ake Gustafsson, der auf Eigenverantwortung setzte, zu lieb, so soll Dompteur Laporte zu oft zur Peitsche greifen. Er tobe viel und untermauere seine Reden mit Kraftwörtern. Spieler seien unzufrieden, erzählt man sich im Dorf. «Welch Überraschung», sagt Gustafsson hämisch. Jörg Reber bringen die Aussagen auf die Palme. «Da muss ich lachen. Laporte ist korrekt und fair», so der Sportchef. «Man gab ihm null Kredit, nur weil ihm vor 15 '000 Jahren in Ambri ein Koffer aufs Eis geworfen wurde. Sein Job in Langnau wurde nie richtig beurteilt. Noch haben wir nichts erreicht. Doch bisher lief es nicht so verdammt schlecht.»

Laporte versichert, er habe aus Fehlern in Ambri gelernt, tobe nur noch selten. «Macht ein Spieler immer wieder denselben Fehler, nehme ich ihn ins Büro und schliesse die Türe. Dann reden wir unter vier Augen.» Die Stimmung sei gut, sagt Yves Müller. «Sonst wären diese Leistungen nicht möglich. Laporte macht einen guten Job. Zu Beginn zahlten wir Lehrgeld.»

Ähnlich sieht es Lindemann. «In der NLB wurden wir kaum gefordert. Die Umstellung brauchte Zeit. Es gibt Spieler, die erstmals in der NLA auflaufen. Nun haben wir das Vertrauen gefunden und nichts zu verlieren.»

Mit Siegen gegen Kloten (heute) und Ambri (morgen) könnten die Tigers endgültig zum Strich aufschliessen. «Wir nehmen Spiel für Spiel», so Laporte, «das Team soll ohne Druck agieren.» Sein Vertrag läuft aus, er möchte bleiben. Reber: «Wir führten erste Gespräche. Ich bin mit seiner Arbeit sehr zufrieden.»

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