Tag der Wahrheit für ZSC
Heisses Spiel mit Matthews

0:2 liegen die ZSC Lions in der Serie gegen Bern zurück. Verlieren sie auch heute, naht in Oerlikon das Eisabtauen.
Publiziert: 08.03.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 03:45 Uhr
ZSC-Coach Marc Crawford setzt bedingungslos auf den erst 18-jährigen Auston Matthews.
Foto: Blicksport
Stephan Roth

Die Lage bei den ZSC Lions ist kritisch. Als die Spieler gestern Morgen über die Strasse zum Training gehen, hat kaum einer ein Lächeln im Gesicht. Einige wirken geprügelt. Hat ihnen Coach Marc Crawford etwa den Marsch geblasen? «Nein, so sieht man aus, wenn man in einer Serie 0:2 zurückliegt», sagt Roman Wick.

Auch der Starstürmer kommt bisher nicht auf Touren, ist nur eine Randfigur. Coach Marc Crawford setzt auf andere. Vor allem auf Jungstar Auston Matthews.

Auf dem 18-Jährigen lastet ein enormer Druck. Er will der ganzen Hockey-Welt nach der Enttäuschung bei der U20-WM, als es für die USA nur Bronze gab, beweisen, dass er ein Gewinner ist.

Matthews ist bisher der auffälligste Einzelspieler im Team der Lions. Er kreiert am meisten, hat in zwei Spielen zwei Assists geliefert. Und hat mit plus 3 die beste Bilanz der Mannschaft und die zweitbeste der Liga nach Davos-Verteidiger Noah Schneeberger (+4).

Und Crawford forciert ihn, erhöht so den Druck auf den Jungen aus Arizona, der im Sommer als Nummer 1 im Draft gezogen werden dürfte. Auch wenn Matthews sagt: «Die Playoffs machen Spass.»

Mutet man ihm nicht zu viel zu? Es ist zumindest ein heisser Poker. Im Abschluss fehlt Matthews die Lockerheit und Zielsicherheit, die ihn noch in der Qualifikation auszeichnete. So vergab er im Spiel im Hallenstadion in der Verlängerung eine Topchance und scheiterte danach zweimal im Penaltyschiessen.

Die Lions brauchen mehr als nur Matthews

Verlieren die Zürcher heute auch das dritte Spiel dieser Serie, könnte es bereits der letzte Auftritt von Matthews im Hallenstadion sein.

Mit dem Forcieren von Matthews hat Crawford sein Team zudem einer seiner grössten Stärken beraubt: Die Breite im Kader wird zu wenig ausgenützt. Der Teamgedanke kommt zu kurz. Und jene, die den ZSC in den letzten Jahren erfolgreich getragen haben, fühlen sich an den Rand gedrängt.

Wenn die ZSC Lions die Serie gegen den SCB noch drehen wollen, brauchen sie mehr als nur Matthews. Führen kann der blutjunge Amerikaner mit dem immensen Talent das Team nicht. Vielleicht hilft ja die Hereinnahme von Stürmer Ryan Keller etwas.

PS: Schiedsrichter-Chef Brent Reiber räumte gestern ein, dass das annullierte 2:2 der Lions am Samstag korrekt gewesen wäre.

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