Super-Schweden eingeschäumt
SCB-Barbier Rüfenacht

Der SCB gibt eine starke Antwort auf die Startniederlage, braucht aber viel Geduld, um das 1:1 in der Final-Serie zu schaffen.
Publiziert: 05.04.2016 um 23:28 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 19:10 Uhr
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Die entscheidende Szene: Rüfenacht trifft kurz vor Schluss zum 1:0 für den SCB, Lugano hat das Nachsehen.
Foto: TOTO MARTI
Stephan Roth und Angelo Rocchinotti

Wie will man sie nur stoppen, diese fantastischen drei aus Schweden? Gegen Luganos Linus Klasen, Tony Martensson und Fredrik Pettersson fand bisher in diesen Playoffs noch keiner dauerhaft ein Rezept. Berns Trainer Lars Leuenberger findet zumindest gestern eines.

Sein SCB versucht es mit der Devise: Angriff ist die beste Verteidigung. Die Berner nageln die Gäste regelrecht in der eigenen Zone fest, auch wenn Klasen, der das erste Finalspiel mit je zwei Toren und zwei Assists fast im Alleingang entschieden hatte, und seine Landsleute auf dem Eis sind. Im Startdrittel lautet das Schussverhältnis 23:4 zugunsten Berns.

Klasen & Co. «keine Stars»

So bleiben die schwedischen Stars lange fast unsichtbar. Und Klasen hat viel Glück, dass Tristan Scherwey die Berner nicht in Führung bringt, als der filigrane Techniker unvermittelt vor dem eigenen Tor zu Fall kommt.

Doch selbst an einem Abend, an dem diese nordischen Ausnahmekönner nicht so richtig auf Touren kommen, darf man sie nie aus den Augen verlieren. So kommen Martensson, der sein Team früh (und folgenlos) wegen Reklamierens in doppelte Unterzahl versetzt, und Klasen beide zu einer Top-Chance im Mittelabschnitt.

In Überzahl dürfen die Tessiner, die am Samstag wie die Berner drei Powerplay-Treffer erzielten, diesmal nur dreimal ran. Und dabei lässt Doug Shedden, der sonst seine Stars für einmal relativ dosiert einsetzt, die Schweden-Combo über die volle Zeit laufen. Ohne Erfolg.

Als die dritte Strafe des SCB, bei der Beat Gerber viel Wohlwollen der Schiedsrichter in Anspruch nimmt, als er für sein Foul gegen (den danach blutenden) Grégory Hofmann nur mit zwei Strafminuten bestraft wird, beendet ist, fällt der lang ersehnte Treffer für den SCB dann doch noch. Thomas Rüfenacht verwertet vier Minuten vor Schluss einen Abpraller.

So gewinnt der SCB auch sein fünftes Heimspiel der Playoffs. Und Lugano verliert beim sechsten Auftritt in der Fremde erstmals.

«Bern war klar besser», sagt Lugano-Coach Shedden. «Und unsere Stars waren keine Stars.»

«Wer rasiert die Zauber-Schweden?», hatte BLICK gestern gefragt. Rasiert sind sie noch nicht, aber eingeschäumt. Dank Barbier Rüfenacht.

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