Es ist Wojtek Wolski anzusehen, dass es ihm beim Spengler Cup gefällt. Hier kann er seinen Job als Hockey-Profi mit dem Familienleben ideal verbinden. Seine drei Kinder und seine Frau kommen in Davos nicht zu kurz. «Es ist wunderbar», sagt der 33-Jährige. «Das ist wirklich speziell für mich.»
Denn davor war der in Polen geborene Kanadier sieben Jahre in der KHL tätig gewesen, wo er 100 Tore schoss. Zuletzt spielte er beim chinesischen Ableger Kunlun Red Star. Seine Liebsten begleiteten ihn allerdings nicht nach Nischni Nowgorod, Magnitogorsk oder Peking, sondern blieben zu Hause in Toronto.
Beim Spengler Cup will sich die Ambri-Verstärkung für einen Vertrag in der Schweiz empfehlen. Allerdings erst für die kommende Spielzeit. Für die Zeit nach dem Spengler Cup hat er schon ein Engagement andernorts in Europa – bei welchem Klub, soll sein Geheimnis bleiben – gefunden. Für Ambri ist ein Spieler seiner Preisklasse allerdings kaum zu stemmen.
«Ich fühle mich gesegnet»
Dass er noch auf hohem Niveau Eishockey spielen kann, ist ein Wunder. Denn am 13. Oktober 2016 hatte er ein schockierendes Erlebnis. In Diensten von Metallurg Magnitogorsk wirft er sich der Länge nach aufs Eis. Er schlägt den Puck weg, sein Gegenspieler stürzt auf ihn. Der Stürmer rasselt in die Bande, Kopf voran, und bleibt regungslos liegen. Er konnte nichts mehr bewegen. Wolski wird abtransportiert. Im Spital eröffnen ihm die Ärzte, dass er sich das Genick gebrochen hat. Und zwar gleich doppelt.
Der Goalgetter erholt sich nach langer Leidenszeit und ist vor bald zwei Jahren bei Olympia in Südkorea dabei, holt mit Kanada Bronze. «Heute spüre ich nichts mehr von dieser Verletzung. Ich denke auch nicht mehr darüber nach. Doch es hätte schlimm enden können. Ich fühle mich gesegnet», sagt der dreifache Familienvater, der in den ersten zwei Monaten noch nach jedem Check das Gefühl hatte, als würde er «von einem Laster überfahren».