Keine Hockey-Meisterschaft pausiert zwischen Weihnachten und Neujahr. Ausser der National League. Darum hat Hockey Canada immer wieder Mühe, ein starkes Team für den Spengler Cup in Davos zusammenzustellen. 13 Kanadier des 26-köpfigen Kaders spielen in unserer NL, erneut dabei ist mit Daniel Vukovic (32, Servette) sogar ein Doppelbürger.
Weil die aber noch keine Mannschaft machen, klappert Hockey Canada auch andere Ligen ab. So werden Spieler aus der AHL nominiert, und sogar Akteure aus der ECHL und von Uni-Teams kommen zum Handkuss. Goalie Matt Climie (35) hat man bei den Sheffield Steelers in der englischen Elite Ice Hockey League gefunden!
Vor allem bei den Verteidigern herrscht Mangel. So konnte der Verband in der KHL von Minsk Abwehrspieler Patrick Wiercioch loseisen, von IFK Helsinki Kyle Quincey – und aus der schwedischen Liga SHL kommt Kodie Curran von Rögle BK. Dass Letzterer nun drei Spiele (26., 28., 30. Dezember) der Meisterschaft verpasst, gefällt nicht allen im Umfeld. Und der Tenor in schwedischen Medien ist, dass der Klub immer Priorität haben muss. Zumal es sich beim Spengler Cup um ein Klub-Turnier handle.
«Etwas unglücklich»
Rögles Sportchef Chris Abbott (35) – übrigens Kanadier und Zwillingsbruder von Rögle-Trainer Cam Abbott – begründet ihre Freigabe wie folgt: «Natürlich ist es etwas unglücklich, dass dieses Turnier während unserer Meisterschaft stattfindet und es ist nicht selbstverständlich, einen Spieler teilnehmen zu lassen. Aber was Kodie in den letzten Monaten für uns geleistet hat, dafür verdient er diese Chance. Es ist eine enorme Ehre, für die Nationalmannschaft spielen zu dürfen.»
Der Sportchef weiss, dass es der Traum eines jeden Kanadiers ist, seiner war es auch mal. Und so erfüllt sich für Kodie Curran, der Kanadas Farben erst einmal an den Weltsportspielen der Studenten vertreten hat, nun dieser Wunsch. «Ich bin Rögle sehr dankbar, dass sie mich an den Spengler Cup gehen lassen», sagt der 29-jährige Verteidiger, «ich bin überzeugt, wir haben eine gute Breite im Kader bei den Abwehrspielern, die das kompensieren können.»