Das Spiel:
Lange siehts im Bünderland nach einer Servette-Gala aus. Während 31 Minuten spielt nur Genf. Die McSorley-Truppe fährt Angriff um Angriff, überfordert die lahmen Kanadier jedes Mal mit ihrem Tempo. Und die Genfer münzen diese Überlegenheit auch in Tore um! 5:0 stehts zur Spielhälfte. Auch weil Kanada-Hüter Maclyntre eine langsam auf sein Tor zurollende Scheibe einfach so passieren lässt (27.). Der Mist scheint früh gekarrt.
Scheint. Denn das Team Canada gibt nicht auf! Pouliot, Parent, Samson und Giroux schiessen die Ahornblätter auf 4:5 heran. Löffel und wieder Pouliot sorgen dafür, dass es neun Minuten vor Schluss 6:5 für Servette steht. Die Spannung in der Davoser Eishalle ist riesig, Tambellini verpasst den Ausgleich nur haarscharf. Die Kanadier scheiden aus!
Zu viel für Kanada- und SCB-Coach Guy Boucher. Nach dem Schlusspfiff verliert Boucher die Nerven, geht wie von der Tarantel gestochen auf Schiri Eichmann los, geigt ihm seine Meinung mit nicht druckreifen Wörtern. Dieser hatte den Kanadiern kurz vor Ende eine Strafe wegen einem Wechselfehler aufgebrummt. Eichmann zu SRF: «In der NLA hätte das eine Spieldauerdisziplinarstrafe gegeben. Aber das ist Spengler Cup».
Den Genfern ists egal. Sie zittern sich mit dem selben Resultat wie im Vorjahr gegen den gleichen Gegner in den Final des Spengler Cups. Folgt nun der nächste Streich gegen Ufa?
Der Beste:
Romain Loeffel (Servette): Der Verteidiger trifft in Überzahl zum 3:0 und zum vorentscheidenden 6:4.
Die Pflaume:
Drew MacIntyre (Canada): Der Goalie ist für einmal kein Rückhalt und sorgt beim 0:4 für den Flopp des Turniers, als er sich durch einen Bouillon-Weitschuss erwischen lässt.
So gehts weiter:
Der Final des 88. Spengler Cups zwischen Ufa und Servette steigt wie immer am Silvester-Mittag um 12 Uhr.