Die Schlussphase dieses K.-o.-Viertelfinals bläst den Zuschauern die Hüte von den Köpfen. Erst erzwingt der HCD im Schlussabschnitt mit einer Willensleistung den Ausgleich. Mit der Brechstange? Vielmehr mit dem Tempo und der Präzision, die bisher im Turnierverlauf vermisst wurden. Jörg und Walser treffen, Jokerit steht Spalier.
Und dann diese Verlängerung. Drei gegen drei. Erstmals beim Spengler Cup. Raum und Zeit im Überfluss. Chancen hier, Chancen da. Schreie im Publikum. Jokerit vergeigt. Dann der Gegenangriff. Der nimmermüde Ambühl zieht im Helsinki-Drittel seine Kreise, stoppen kann ihn jetzt keiner mehr.
Dann der Pass auf Sciaroni. Tor. Davos im Halbfinal. Herrlich. Dabei sitzt Sciaroni kurz zuvor noch für 14 Minuten in der Kühlbox, weil er sich mit dem Jokerit-Bösewicht Jesse Joensuu (ex SCB) einen Faustkampf nach dem alten Gesetz liefert. Punktsieger?
Sciaroni. Auch weil er später die Partie entscheidet.
Vorher muss der HCD vor allem im zweiten Abschnitt unten durch, als Goalie Gilles Senn (19) etwas schwächelt. Egal. Im letzten Drittel macht er seine Patzer mehr als wett. Hätte der HCD diese Partie verloren, wäre er erstmals seit 1997 ohne Sieg aus dem Turnier gesegelt. Wäre.
Aber irgendwie biegt es dieser Del Curto halt doch wieder hin. Obwohl Stammgoalie Genoni pausiert, Setoguchi, Lindgren und Forster eine Auszeit erhalten. Und obwohl er vielleicht lieber doch ausgeschieden wäre, weil die Personaldecke ausdünnt und Mitte Januar die Halbfinals in der Champions League anstehen? Die spektakuläre Halbfinal-Quali wird den Spielern auf jeden Fall etwas Energie zurückbringen.
Die Schweizer Eishockey-Fans dürfen sich aber schon jetzt auf nächste Saison freuen: Dann wird auch in der Meisterschaft mit 3:3-Feldspielern Verlängerung gespielt. Mit Spektakel-Garantie.