Servette ringt Canada nieder
Trotz Goalie-Theater im Final

Was für ein Zirkus! Servette will Schelling, kriegt sie aber nicht. Dann verspielt Genf fast ein 5:0.
Publiziert: 30.12.2014 um 23:21 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:46 Uhr
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Jubelnde Genfer, deprimierte Kanadier. Servette steht im Spengler-Cup-Final 2014!
Foto: Toto Marti
Von Angelo Rocchinotti und Nicole Vandenbrouck

Servette sei ein Goalie-Friedhof, sagt Trainer Chris McSorley – und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Bei den Grenats fallen die Torhüter gleich reihenweise aus. Schon sechs Schlussmänner standen in dieser Saison zwischen den Pfosten.Aktuell hilft Janick Schwendener aus. Der Davoser wird wohl auch im Januar bei den Genfern das Tor hüten.

Da überrascht es nicht, dass sich vor dem Halbfinal-Kracher gegen Canada auch noch Ersatz Christophe Bays abmeldet. Der Romand kriegt wenige Stunden vor dem Spiel eine Grippe-Attacke.

So kommt es, dass Lakers-Goalie Tim Wolf als Ersatz an der Bande steht. Und das schon zum zweiten Mal am selben Tag. Denn zuvor dient der 22-Jährige schon dem HCD gegen Ufa als Türchenöffner.

Doch eigentlich hatte McSorley einen weitaus verrückteren Plan und wollte unsere Nati-Torhüterin und Bronze-Heldin Florence Schelling (26) engagieren. Doch die Turnier-Leitung entpuppt sich als Spassbremse – und legt ihr Veto ein. Dabei wäre eine Frau gemäss Spengler-Cup-Reglement spielberechtigt.

«Ich wäre sehr gerne eingesprungen und habe zwischen den Spielen auf McSorleys Bescheid gewartet», sagt Schelling. Von offizieller Seite heisst es, McSorley habe sich letztlich doch für Wolf und gegen Schelling entschieden.

Ein einziger Zirkus ist auch das Gebotene auf dem Eis. Servette führt nach 31 Minuten 5:0, gerät aber noch ins Wanken. Die Kanadier kommen auf 4:5 heran und geben sich auch nach dem sechsten Gegentreffer nicht geschlagen.

Für den Final reichts trotzdem nicht. Auch deshalb, weil die Truppe von Guy Boucher 35 Sekunden vor Schluss eine Strafe für  Spielverzögerung kriegt, nachdem mehrfach zu viele Kanadier auf dem Eis gestanden sind. Boucher tobt und fuchtelt wild in Richtung Schiris. Vergebens. Die Genfer gewinnen den Halbfinal 6:5 – wie im letzten Jahr gegen Moskau. Heute können sie den Titel verteidigen.

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