Lugano geht wieder leer aus
Kanadier krallen sich im Spektakel-Final den Spengler Cup

Das Team Canada erobert den Titel am 89. Spengler Cup in Davos. Die Kanadier schlagen den HC Lugano in einer packenden Partie mit 4:3 und gewinnen zum 13. Mal.
Publiziert: 31.12.2015 um 14:11 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 18:03 Uhr
«Details haben Differenz ausgemacht»
1:55
Walker über Final-Niederlage:«Details haben Differenz ausgemacht»
Von Angelo Rocchinotti

Guy Boucher wollte sich mit einem starken Turnier bei den NHL-Klubs in Erinnerung rufen. Jetzt führt der 44-jährige Ex-Tampa-Coach das Team Canada zum ersten Triumph seit drei Jahren.

Und das bei seiner zweitenTeilnahme und nachdem der geschasste SCB-Trainer im letzten Jahr mit einer Schimpfirade gegen Schiri StefanEichmann für negative Schlagzeilen gesorgt hatte.

Das Spiel wiegt hin und her. Lugano geht nach einem Buebetrickli Gregory Hofmanns in Führung, liegt nach 25 Minuten aber 1:3 im Rückstand.

Beim ersten Gegentor lenkt Sébastien Reuille einen Ellerby-Schuss ins eigene Tor ab. Dann kann Goalie Elvis Merzlikins eine Scheibe nicht blockieren. Und schliesslich ist es Chris DiDomenico, der mit einem herrlichen Pass das 3:1 vorbereitet.

Langnaus Leitwolf, der vor dem 1:1 Luganos Martensson davonfährt, ist der auffälligste Spieler im Team der Kanadier. Doch einmal mehr sorgt er für rote Köpfe.

Im zweiten Drittel kassiert er wieder einmal eine Strafe wegen einer Schwalbe. Zu viel für Luganos Lorenz Kienzle. Der Verteidiger beschimpft den Kanadier als «Fucking Pussy» und als «Fucking Ladyboy.»

Wer in der Meisterschaft betrügt, kassiert eine 750 Franken Busse. Beim zweiten Vergehen sinds 1000 Franken.

Und nach dem drittel Delikt sogar 1300 Franken plus eine Spielsperre. Weil am Spengler Cup die Regeln des internationalen Verbands IIHF gelten und es diese Bestimmung da nicht gibt, kommt «DiDo» straffrei davon.

Lugano kann dank Alessandro Chiesa und Gregory Hofmann noch einmal ausgleichen. Geht aber nur drei Minuten nach dem 3:3 wieder in Rückstand. Für die Entscheidung sorgt Servettes Matt D’Agostini.

Für die Kanadier, die seit 1984 an jedem Turnier teilnehmen, ist es der 13. Spengler-Cup-Triumph. Für Trainer Boucher der zweite Erfolg nach dem Cup-Sieg gegen die ZSC Lions vor zehn Monaten.

Lugano-Präsidentin Vicky Mantegazza hingegen ergeht es wie ihrem Vater Geo vor 24 Jahren. Wie 1991 gegen ZSKA Moskau gehen die Tessiner im Final leer aus.

*****

Team Canada – Lugano 4:3 (1:1, 2:1, 1:1)
Vaillant-Arena; 6300 Fans (ausverkauft!)

Refs: Kimmerly (Ka)/Vinnerborg (Sd)
Linesman: Borga/Tscherrig

Tore: 9. Hofmann (Bertaggia, Filppula) 0:1. 16. Ellerby (DiDomenico) 1:1. 24. Roy (Conacher) 2:1. 26. Pyatt (DiDomenico) 3:1. 33. Chiesa (Brunner, Klasen/Ausschl. Roy) 3:2. 46. Hofmann (Bertaggia) 3:3. 49. D’Agostini (Lombardi, Johnson) 4:3.

Strafen: 6 x 2 Minuten gegen Canada. 3 x 2 Minuten gegen Lugano.

Team Canada: Glass; Picard, Bergeron; Johnson, Aulie; Cundari, Carrick; Vukovic, Ellerby; Emmerton, Malhotra, Paillé; DiDomenico, Sheppard, Pyatt; D’Agostini, Lombardi, Giroux; Ellison, Roy, Conacher.

Lugano: Merzlikins; Chiesa, Furrer; Spang, Glenn; Kienzle, Vauclair; Hirschi, Kparghai; Brunner, Martensson, Stapleton; Pettersson, Sannitz, Klasen; Bertaggia, Filppula, Hofmann; Kostner, Walker, Reuille.

Die 3 Besten
Johnson (Canada) ***
Hofmann (Lugano) **
D’Agostini (Canada) *

Die Pflaume
Chris DiDomenico (Canada): Bereitet zwar zwei Tore vor. Doch Schwalben haben im Eishockey nichts zu suchen.

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