Man stelle sich vor, es ist Halbfinal und der Trainer schickt einige seiner besten Leute auf die Tribüne. Unmöglich? Nicht bei HCD-Coach Harijs Vitolins. Freiwillig verzichtet der Lette auf Captain Andres Ambühl, lässt dazu Abwehrchef Félicien Du Bois, Magnus Nygren und Luca Hischier pausieren. Das allerdings aus gutem Grund
«Ich muss vorwärts schauen», sagt Vitolins im Hinblick auf das Duell gegen Lugano am 2. Januar. «Einige Spieler sind schon gegen Trinec an ihre Grenzen gestossen. Es bringt nichts, sie einzusetzen und dann wird es noch schlimmer.»
Hätten es die Bündner erstmals seit 2012 in den Final geschafft, die HCD-Stars wären wieder eingesetzt worden. Doch dazu kommt es nicht. Yannick Frehner gelingt gegen Kuopio – die Finnen spielen erneut mit Ambri-Keeper Manzato – zwar der Ausgleich, doch fünf Minuten später liegen die Finnen wieder vorne. Und dennoch:
Davos präsentierte sich im Vergleich zu den letzten Monaten stark verbessert. Die Bündner legten während des gesamten Turniers jene Opferbereitschaft an den Tag, die Vitolins stets gefordert hat und rissen das Publikum mit ihrer mutigen Spielweise immer wieder mit. Auch wenn sich eine Dame auf der Tribüne mit Stricken beschäftigt.
Das lässt für den weiteren Verlauf der Meisterschaft hoffen. Auch wenn die Verstärkungsspieler Dario Simion (Zug) und Linus Klasen nun zu ihren Klubs zurückkehren. Davos klopfte zwar bei Klasen in Lugano an, stiess jedoch auf taube Ohren. Kein Wunder. Wer weiss schon, wie lange Trainer Greg Ireland dort noch im Amt ist.