HCD-Stürmer Marc Wieser vor Spengler Cup
«Meine Frau sagt immer, meine Technik sei nicht gut»

Davos-Junior, Flügelfräse, Meisterstürmer, HCD-Identifikationsfigur, Nationalspieler – und neu Familienvater. Marc Wieser (32) würde in seiner Karriere, in seinem Leben alles wieder gleich machen.
Publiziert: 26.12.2019 um 00:30 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2019 um 08:51 Uhr
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«Verkleiderlis»: Marc Wieser posiert anlässlich des 60-jährigen BLICK-Jubiläums im HCD-Outfit der 50er-Jahre.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Nicole Vandenbrouck (Text) und Benjamin Soland (Foto)

Als Spieler habe er sich extrem verändert, als Mensch nicht. Das sagt Marc Wieser, grinsend, als er seine bisherige Karriere reflektiert. Nur etwas ist seit kurzem neu: «Früher hatte ich Mühe, die Spiele zu verdauen und danach einzuschlafen.» Seit vier Monaten nicht mehr – weil zuhause Töchterchen Ella auf ihn wartet. «Das rückt alles in eine andere Perspektive.» Im Leben und im Hockey.

Seine Perspektive als Teenager: der HCD. Als 19-Jähriger debütiert er im Playoff-Viertelfinal zusammen mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Dino. Ex-Trainer Arno Del Curto lässt die talentierten Junioren in Spiel 5 – und bei einem 1:3-Rückstand in der Serie – auf den ZSC los. Die hartnäckigen und harten Wiesers gehen den Zürchern auf die Nerven. Die Serie wird gedreht. Und wenige Wochen später feiern die Brüder bereits ihren ersten Meistertitel mit den Davosern.

Fortan pflastern Erfolge und zwei weitere Titel den Weg der Stürmer, die sich als Flügelfräsen einen Namen machen. Wobei Dino stets als der wilde und Marc als der ruhigere der Wiesers gilt. Als die Entwicklung von Marc Wieser etwas stagniert, fasst er 2011 einen Entschluss: Er strebt einen Klubwechsel an.

«Das war damals der nächste Schritt für mich.» Weil er nicht als der ewige HCD-Junior angeschaut werden möchte. «In Biel wurde ich anders behandelt und war mit anderen Erwartungen konfrontiert.» Und mit einer ungewohnten Herausforderung: Auf zwei Saisons, in denen die Bieler überraschend die Playoffs erreichen, folgt eine Horror-Saison voller Abstiegsangst.

Für Wieser vor allem mental schwierig, aber lehrreich. «Die Fans dachten, weil ich schon beim HCD unterschrieben hatte, dass mich das alles nicht mehr kümmert.» Darunter leidet der Stürmer, der zu einem Goalgetter geworden ist. Denn er leidet mit. Doch Biel schafft gegen Visp den Ligaerhalt.

Von der Rückkehr nach Davos 2014 ist Marc Wieser zunächst nicht restlos überzeugt. «Doch Dino und ich wollten unbedingt wieder zusammenspielen. Und er wollte nicht weg vom HCD.» Das Brüderpaar ist wieder vereint, der Trainer mit Del Curto noch derselbe. Doch Marc Wiesers Befürchtung, dass er vom Engadiner wieder einfach als einstiger Junior behandelt wird, bestätigt sich nicht. Auch Del Curto ist die Entwicklung seines Schützlings nicht entgangen. Ein Jahr und ein Meistertitel später debütiert Marc Wieser in der Nationalmannschaft – mit 28.

Nebst seinem NL-Einstand beschreibt Marc Wieser den Wechsel nach Biel als einschneidend und prägend – für den Spieler und den Menschen. «Dort sah ich mal die andere Seite des Sports. Vorher gabs für mich immer nur Erfolge. Da erkannte ich, dass im Hockey nichts von alleine kommt.»

In all den Jahren immer an seiner Seite: Ursina (30). Die Schwester von ZSC-Stürmer Reto Schäppi (28) lernt er 2008 in ihren Ferien in Davos kennen. «Aber erst vor zwei Jahren sind wir zusammengezogen», sagt Marc Wieser schelmisch, der bis 2011 mit seinem Bruder eine WG hatte. Dann im Sommer 2018 die Hochzeit. Der 32-Jährige ist überglücklich mit seiner Familie, die im August durch die kleine Ella bereichert worden ist. Und: Das Paar hat den gleichen Arbeitgeber: Ursina Wieser ist Skatingcoach im HCD-Nachwuchs. «Sie sagt immer, meine Technik sei nicht gut», lacht der Stürmer, dessen Vertrag noch bis 2023 läuft und der momentan mit dem Klub einen Neustart durchlebt und dadurch beflügelt ist.

Und so sagt Marc Wieser noch voller Zufriedenheit, als er seine bisherige Karriere reflektiert: «Ich würde alles wieder gleich machen. Ich bereue nichts. Auch nicht die schwierigen Erfahrungen.»

Spielplan Spengler Cup 2019

Gruppenphase

Donnerstag, 26. Dezember

  • HC Ambrì-Piotta - Salawat Julajew Ufa (T) 4:1
  • Ocelari Trinec - Team Canada (C) 1:4

Freitag, 27. Dezember

  • TPS Turku - Ufa (T) 4:3
  • HC Davos - Trinec (C) 1:4

Samstag, 28. Dezember

  • Ambrì - Turku (T) 3:0
  • Canada - HC Davos (C) 5:1

Viertelfinal

Sonntag, 29. Dezember

  • Turku - Davos 3:1
  • Trinec - Ufa 3:2

Montag, 30. Dezember

  • Team Canada - Turku 6:0
  • Ambri - Trinec 2:3 n.V.

Final

Dienstag, 31. Dezember

  • 12.10 Uhr: Team Canada - Trinec

Gruppenphase

Donnerstag, 26. Dezember

  • HC Ambrì-Piotta - Salawat Julajew Ufa (T) 4:1
  • Ocelari Trinec - Team Canada (C) 1:4

Freitag, 27. Dezember

  • TPS Turku - Ufa (T) 4:3
  • HC Davos - Trinec (C) 1:4

Samstag, 28. Dezember

  • Ambrì - Turku (T) 3:0
  • Canada - HC Davos (C) 5:1

Viertelfinal

Sonntag, 29. Dezember

  • Turku - Davos 3:1
  • Trinec - Ufa 3:2

Montag, 30. Dezember

  • Team Canada - Turku 6:0
  • Ambri - Trinec 2:3 n.V.

Final

Dienstag, 31. Dezember

  • 12.10 Uhr: Team Canada - Trinec
Spengler Cup 2024 Gruppe Cattini
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Team Kanada
Team Kanada
0
0
0
1
HC Davos
HC Davos
0
0
0
1
Straubing Tigers
Straubing Tigers
0
0
0
Spengler Cup 2024 Gruppe Torriani
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Pardubice
HC Pardubice
0
0
0
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
0
0
0
1
Kärpät Oulu
Kärpät Oulu
0
0
0
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