HCD-Goalie krallt sich die Kanadier
Krake Genoni

Davos gelingt der Start zum Heimturnier. Keeper Leonardo Genoni bringt die Spieler des Teams Canada zum Verzweifeln.
Publiziert: 26.12.2014 um 22:43 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:05 Uhr
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Marc Wieser versucht im Zweikampf mit Derrick Walser Kanada-Keeper Nolan Schaefer die Sicht zu nehmen.
Foto: Toto Marti
Von Stephan Roth und Nicole Vandenbrouck

Erinnern Sie sich an die gute, alte Schallplatte? Wenn der Vorläufer der CD aus Vinyl einen Kratzer hatte, konnte es passieren, dass die gleiche Sequenz immer und immer wieder abgespielt wurde. Das Gleiche geschieht auch, wenn man kanadische Eishockey-Spieler fragt, wie es ist, das Trikot mit dem Ahornblatt zu tragen. Jeder sagt, dass er stolz sei, für sein Vaterland zu spielen. Jeder. Jeder. Jeder …

Wenn es alle sagen, muss da wohl etwas dran sein. Der erste Auftritt des Teams Canada am diesjährigen Spengler Cup unterstreicht: Für ihr Land geben die Kanadier auf dem Eis Vollgas.

Schon im Warm-up düsen die Spieler bei jedem Pfiff von Trainer Boucher los, als ob es schon am Vormittag um Sieg oder Niederlage oder gar Leben oder Tod gehen würde.

Auch am Abend lässt die von den Namen her eher bescheidene Auswahl des kanadischen Verbandes (feierte dieses Jahr sein 100-jähriges Jubiläum) keine Wünsche in Sachen Einsatz offen.

Dass der Aufwand nicht belohnt wird, liegt zum einen am Mangel an Klasse, aber vor allem an zwei Davosern: Beat Forster und Leonardo Genoni.

Der Verteidiger, der nach einem Kreuzbandriss erst zu Beginn der Woche seine ersten Spiele in dieser Saison bestreiten konnte, fährt der Abwehr um die Ohren und bezwingt Goalie Schaefer mit einem eleganten Backhandschuss so cool, als ob er nie weg gewesen wäre.

Und Goalie Genoni streckt, einer Krake gleich, immer wieder seine Arme und Beine aus, um die Gegner, die in Gedanken schon am Jubeln sind, noch im letzten Moment am Torerfolg zu hindern. Allein im Mitteldrittel wehrt der 27-Jährige aus dem Zürcher Schokoladen-Fabrik-Dorf Kilchberg 18 Schüsse ab. Insgesamt sind es 36 Paraden.

Genoni wird erst bezwungen, nachdem Axelsson mit einem Sololauf zum 2:0 für ein Polster gesorgt hat.

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