Ex-Lugano-Star Pettersson über die verbotene Stadt
«Nur schwer vorstellbar»

Pettersson wurde von seinem Ex-KHL-Klub Nischni Nowgorod in die verbotene Stadt Sarow abgeschoben. Jetzt ist der Schwede mit seinem neuen Klub Minsk zurück.
Publiziert: 31.12.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:11 Uhr
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Fredrik Pettersson durfte nur mit dem Team ausreisen.
Foto: Toto Marti
Nicole Vandenbrouck

Endlich. Sein erstes Spiel seit zwei Monaten bestreitet Fredrik Pettersson heute. Mit seinem neuen Klub Minsk fordert der Schwede das Team Canada zum Duell um einen Final-Platz. Er selbst, bei Lugano einst Goalgetter, kämpft um einen Stammplatz im Team der Weissrussen.

Denn Pettersson hat harte Wochen hinter sich. Abgeschottet in der verbotenen Stadt Sarow, wohin er von seinem Ex-KHL-Klub Nischni Nowgorod abgeschoben worden ist. In der zweiten russischen Liga aber kam der 29-Jährige in den sechs Wochen nie zum Einsatz. Man habe ihn zermürben wollen, mutmasst Petterssons Agent Thomas Sjögren. «Auch wenn es ein Jahr gedauert hätte, ich hätte mich nicht kleinkriegen lassen», betont Pettersson.

Wie das Leben in einer geschlossenen Stadt ist, in der Atomwaffenforschung betrieben und die deshalb von der Militärpolizei kontrolliert wird, wird der Schwede seither dutzendfach gefragt. «Es ist nur schwer vorstellbar.»

Geschichten hätte er viele auf Lager, er müsse aber aufpassen, was er preisgebe. Das könnte noch immer kontrolliert werden, ist er überzeugt. «Ich war der erste und einzige Ausländer dort», so Pettersson, der seinen Pass regelmässig abgeben musste. Ausreisen durfte der Hockeyprofi nur mit dem Team zusammen. «Zum Glück sprachen zwei Spieler etwas Englisch, sie halfen mir viel.» Wohnen musste er in Hostels, richtige Hotels gibt es in Sarow nicht. «Es war eine unglaubliche Erfahrung.»

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