Auf dem Eis läufts für den HC Davos wie geschmiert. Mit den Siegen gegen das Team Canada und Zagreb spielen sich die Bündner direkt in den morgigen Halbfinal. Neben dem Eis allerdings dominiert ein anderes Thema: Der Davoser Vertragspoker mit den Brüdern Reto (38) und Jan von Arx (36), die seit 19 Jahren den Klub prägen.
Mit seiner Aussage, dass es nach einer Trennung aussehe, sorgt Reto von Arx vor zwei Tagen für Aufruhr. Trainer Arno Del Curto, dessen Vertrag Ende Saison ebenfalls ausläuft, wirkt angespannt. Zur Situation sagt er kein Wort. Den Engadiner verbindet mit den Brüdern auch eine enge Freundschaft. Präsident Gaudenz Domenig beschwichtigt zwar, indem er betont, dass die Gespräche weiterhin laufen.
Doch die Andeutungen von Reto von Arx nach dem Sieg gegen Zagreb lassen etwas anderes vermuten. Er bestätigt: «Ich habe Verhandlungen geführt, aber mit anderen Klubs.» Der HCD habe seinen Standpunkt klar gemacht, «ich habe gelesen, was man vorhat. Damit erübrigt sich der Rest.» Das Problem: Der HCD ist nur an einer Weiterverpflichtung von Reto von Arx interessiert, die Brüder gibts jedoch nur im Doppelpack (im SonntagsBlick). Mehr zu diesem brisanten Thema sagt der einstige Leitwolf aber nicht. Nur noch zum Spiel: «Wir wollten diesen freien Tag unbedingt, und unser Goalie hat ihn uns geholt.»
Trotz der fortwährend unklaren Situation hat Del Curto eine Umarmung übrig – für Zagreb-Trainer Doug Shedden (ex Zug). Die beiden Coaches verbindet eine Art Hass-Liebe, die sich über die letzten Jahre als NLA-Gegner entwickelt hat. An der Bande tobt der Kanadier wie zu seinen Zuger Zeiten, obwohl es dafür keinen Grund gibt. Sheddens Team, das Schlusslicht der KHL-Division West, blamiert sich nicht so wie von ihm befürchtet. Die Kroaten metzgen sich auch gegen die Bündner gut, ihr Problem ist die Chancenauswertung. Mit einem Überraschungssieg heute gegen Ufa winkt Zagreb dennoch der Halbfinal.