Jekaterinburg-Trainer Andrei Rasin machte nach der Niederlage gegen Team Canada am Samstag ein Gesicht, als ob er sich gerade mit etwas Salzsäure den Mund gespült hatte. Rasin will auch gestern nie so richtig glücklich aussehen, Alexejews 4:1 nach beinahe 40 Spielminuten lässt ihm allerdings doch kurz ein Lächeln übers Gesicht huschen. Aber nur ganz kurz.

Dabei hält seine KHL-Mannschaft gegen den Champions-League-Halbfinalisten die Fäden immer in der Hand. Irrwitzig, mit welcher Präzision die Russen teilweise ihre Kombinationen im Verbund mit Positionswechseln veranstalten.

Und in Zweikämpfen lassen sie gar nichts anbrennen. Alexei Michnow, 196 cm gross und fast ebenso breit, vernichtet mit seiner Masse fast im Alleingang jegliche sich anbahnende Gegenwehr der Bündner. Und explosiv im Antritt ist er auch noch. Was soll man tun, wenn er dann auch noch zwei Tore schiesst?

Der HCD findet gestern nie den Rhythmus. Neben vielen Stammspielern fehlen Präzision und Tempo in der Angriffsauslösung, in der Vorwärtsbewegung Esprit und Durchsetzungsvermögen, im Abschluss das Zielwasser.

Mit etwas Glück – Picard versemmelt in der 21. Minute einen Penalty – hätte Davos trotzdem den Anschluss halten können. Zu diesem Zeitpunkt führten die Russen «nur» 1:0. Nach Picards Fehlschuss gelingt Setoguchi zwischenzeitlich wohl der Anschlusstreffer, aber der Unfall lässt sich nicht mehr verhindern.

Dafür sorgt Trainer Rasin auf der Bank. Nur schon seine böse Miene zum guten Spiel dürfte für seine Spieler Ansporn genug sein, den Fuss nie vom Gaspedal zu nehmen.

Und dann, ganz zum Schluss lächelt Rasin dann doch noch. Er strahlt sogar. Vielleicht auch darum, weil er beim Stand von 5:1 bei doppelter Überzahl noch seinen Torhüter vom Eis nimmt. Ein Schelm? Etwas Schalk hat der Kerl also doch im Nacken.