Am Spengler Cup im Rampenlicht
So wurden diese Knirpse zu Hockey-Stars

Heute verdienen sie gutes Geld und werden von den Fans bewundert. Doch auch sie fingen klein an, mussten hart arbeiten und Widerstände überwinden. Vier Spieler, die jetzt am Spengler Cup im Rampenlicht stehen werden, erzählen, wie sie es geschafft haben.
Publiziert: 26.12.2018 um 02:36 Uhr
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Aktualisiert: 26.12.2018 um 09:55 Uhr
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

HCD-Stürmer Luca Hischier (23)

Als Fünfjähriger träumte er im Wallis von der NHL-Karriere. Mit 22 wurde er mit dem SCB Schweizer Meister.
Foto: KEY

«Ein Ziel war schon immer, National-League-Spieler zu werden. Dafür habe ich den EHC Visp und das Wallis schon als 15-Jähriger verlassen, um beim SCB bei der Novizen-Elite zu spielen. Ich wohnte bei meiner Tante etwas ausserhalb von Bern. Die ersten Monate waren hart. Ich besuchte ein öffentliches Gymnasium, kam vom Land in eine Stadt, kannte niemanden. Es wurde mir zu viel, und ich liess alles sausen, weil ich in der Schule nicht mehr mitkam. Der Wechsel an die private Sport-handelsschule Feusi hat mich gerettet. Da war der Unterricht besser auf den Sport abgestimmt.

Ein Jahr lang wohnte ich bei unserer Tante auch noch mit meinem jüngeren Bruder Nico zusammen, der ebenfalls nach Bern wechselte. Er redete immer nur davon, nach Nordamerika zu gehen. Für mich war das auch mal eine Option, doch ich wollte lieber in der Schweiz Profi werden und eine Ausbildung machen. Dass Nico jetzt als NHL-Spieler immer noch sagt, ich sei sein Vorbild, freut mich natürlich sehr.

Er wollte früher immer alles machen, was ich tue. Einst haben wir zusammen Schiessen geübt auf die Hauswand bei uns in Naters, die Abdrücke sind heute noch sichtbar. Und heute spielt er in der NHL, und ich bin NL-Profi. Ich war schon sehr glücklich, als ich dieses Ziel erreicht und mit 19 meinen ersten Vertrag beim SCB unterschrieben habe. Doch ich bin ein Mensch, der nie zufrieden ist mit sich selbst. Ich habe immer das Gefühl, dass ich mehr will und mehr machen muss. Nur wegen meinem ersten Vertrag bin ich nicht abgehoben, ich war mir bewusst, dass das noch nichts bedeutet. Und nun bin ich nebst den Junioren-Meistertiteln mit dem SCB 2017 bereits Meister geworden, unfassbar!»

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HCD-Stürmer Chris Egli (22)

Chris Egli spielt seit den Bambini für Davos.
Foto: KEY

«Wenn man in Davos aufwächst, dreht sich einfach alles ums Hockey. Als mein zwei Jahre älterer Bruder Lars erstmals in die Hockeyschule durfte, nahm mich mein Vater Felix mit. Ich fragte, ob ich auch aufs Eis darf. Und so fuhr ich mehr schlecht als recht für mich alleine Schlittschuhe. Zwei Jahre später durfte ich dann endlich auch in die Hockeyschule.

Alle meine Kollegen spielten Hockey. Ab den Bambini habe ich beim HCD alle Junioren-Stufen durchgemacht. Bei den Moskitos war dann mein Vater noch mein Trainer, aber er behandelte mich immer gleich wie alle anderen.

Als kleiner Bub freute ich mich immer extrem auf den Spengler Cup. Und ich schaute zur ersten Mannschaft auf. Dort zu spielen, das wollte ich erreichen. Als Stürmer, weil ich immer schon Tore schiessen wollte. Zunächst war ich einfach ein grosser Fan. Alle Heimspiele schaute ich in der Fankurve. Lonny Bohonos, die Von-Arx-Brüder und Andres Ambühl waren meine Idole.

«Eishalle war mein zweites Zuhause»

Dass ich heute noch mit Büeli zusammenspielen kann, ist sehr speziell für mich. An einem Kids-Day, der während dem Spengler Cup immer stattfindet, durfte ich sogar mit einigen der Stars trainieren. Reto von Arx und Peter Guggisberg zum Beispiel.

Bei mir drehte sich alles ums Hockey, die Eishalle war mein zweites Zuhause. An den Anschlag kam ich in den Jahren, in denen ich die KV-Lehre absolvierte. Glücklicherweise fand ich mit der Bergbahnen AG einen guten Arbeitgeber, der mich in die Trainings gehen liess. Aber es war eine anstrengende Zeit.Doch meine Eltern haben darauf bestanden, dass ich eine Ausbildung machen muss. Rückblickend war das natürlich ein guter Entscheid, bei der Lehrabschlussprüfung musste ich aber einige Fächer wiederholen, weil es einfach sehr viel war.

Als ich als 15-Jähriger meinen ersten Profi-Vertrag unterschreiben durfte, ging ein Traum für mich in Erfüllung. Darauf habe ich hingearbeitet und war unglaublich stolz. Meine Freundin Nina ebenso, dass ich das durchgezogen habe. Seit bald sieben Jahren ist sie an meiner Seite und unterstützt mich, ist an den Heimspielen dabei.»

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Team-Canada-Stürmer Andrew Ebbett (35)

Kaum einer glaubte an den Kanadier. «Das spornte mich an, noch härter zu arbeiten.»
Foto: KEY

«Wenn ich über die Festtage meine Familie treffe, schwelgen wir oft in Erinnerungen an früher. Eis-hockey gehörte schon immer zu unserem Leben. In Calgary bin ich geboren, dann zogen meine Eltern mit uns in die kanadische Kleinstadt Vernon, als ich sechs Jahre alt war und meine jüngere Schwester Ashley vier.

In unserer Nachbarschaft mit nur sechs Häusern waren wir acht Jungs in ähnlichem Alter. Wir haben es geliebt, draussen Hockey zu spielen. Der Vater einer meiner Nachbarsbuben fertigte jeden Winter ein Aussenfeld an, mit kleinen Banden. Den Zamboni ersetzten wir mit Schaufeln, was gleichzeitig unser Krafttraining war.

Wenn es dunkelte und Zeit zum Abendessen war, hörten wir immer unsere Mütter nach uns rufen. Beim dritten Mal spätestens wussten wir, dass wir rein-müssen. Während den Weihnachts-Feiertagen gesellten sich die ganzen Familien zu diesem Eisfeld, das sind schöne Erinnerungen.Obwohl mein Vater vermutlich einer der einzigen Kanadier ist, die nie Eishockey gespielt haben, war ich früh angefressen davon. Mein Traum war schon als Fünfjähriger die NHL. Mit meinem Vater durfte ich jeweils samstags die Spiele der Calgary Flames im Fernsehen anschauen. Wir waren grosse Fans.

«Das Strahlen meiner Eltern war das Schönste für mich»

In allen Junioren-Stufen aber wurde mir immer wieder gesagt, dass ich zu klein sei, um Eishockey-Profi zu werden und dass ich es nicht über die College-Stufe hinaus schaffen würde. Von Trainern, im Umfeld. Das spornte mich zusätzlich an, noch härter zu arbeiten.

Mein Trainer am College in Michigan legte eines Tages ein gutes Wort für mich ein bei der NHL-Organisation von Ottawa, als er nach fähigen Spielern befragt wurde. So stiess er mir die Türe auf. Denn nach einer starken Saison im AHL-Farmteam erfüllte sich mein NHL-Traum – als nicht gedrafteter Spieler wohlbemerkt. Das Schönste war für mich, das Strahlen und den Stolz meiner Eltern zu sehen, die zu meinem NHL-Debüt nach Anaheim kommen durften. Es war ein Dankeschön für alles, was sie je für mich gemacht haben.

Und noch heute strafe ich meine damaligen Kritiker Lügen, weil ich immer noch Profi bin. Und vor zwei Jahren, als 33-Jähriger, durfte ich sogar noch mein Debüt im Team Canada geben am Spengler Cup. Unglaublich! Meine Eltern und meine Schwester waren dabei. Und zum zweiten Mal extrem stolz.»

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HCD-Goalie Anders Lindbäck (30)

Lindbäck wird für den HCD erstmals am Spengler Cup teilnehmen.
Foto: KEY

Ich war ein polysportives Kind, spielte Handball, Unihockey, Tennis, Tischtennis. Dann schleppten mich Freunde mit zum Eishockey, und es hat mich gepackt. Begonnen habe ich in meiner Heimat beim kleinen Klub IK Sätra in einem Stadtteil von Gävle.

Das machte für mich aber keinen Unterschied, weil in Schweden die Nachwuchs-Förderungs-progamme überall gleich gut sind, weil die Trainer top aus-gebildet sind.Zwischen 9 und 13 war ich sowohl Feldspieler als auch Torhüter. In Schweden müssen alle Junioren jede Position versuchen. Realisiert, dass ich es als Goalie weit bringen könnte, habe ich erst etwa als 15-Jähriger, als ich zu Brynäs wechselte, dem einzigen Grossklub in der Nähe.

«24 Stunde, 7 Tage Eishockey»

Ich wohnte mit meinen Eltern nur etwa zehn Minuten von der Eishalle entfernt, habe mir regelmässig die Trainings der ersten Mannschaft angeschaut. Und wollte es auch dorthin schaffen. Natürlich träumte ich auch von der NHL, aber ich dachte nie wirklich, dass ich das schaffen könnte.

Der Sprung in die jeweils höheren Altersklassen war für mich einfach, auch weil ich immer in meinem Zuhause bleiben konnte und nicht weit zu anderen Klubs fahren musste. Meine Eltern haben mich immer unterstützt, aber nicht übertrieben gepusht.

Ich tat alles, um immer besser zu werden. 24 Stunden, 7 Tage Eishockey, so war mein Leben als Teenager. Mein Vater hat dafür sogar den Garten hinter unserem Haus mit Wasser bespritzt und in eine kleine Eisfläche verwandelt. Dort konnte ich stundenlang und auch alleine meine Bewegungsabläufe im Tor üben. Meine Mutter hat es gehasst, weil dann im Frühling der Rasen nur noch braun war.»

Das ist der Spielplan beim Spengler Cup

Mittwoch, 26. Dezember – Vorrunde

Spiel 1: Trinec – Magnitogorsk 1:2 n.P.
Spiel 2: Davos – Team Canada 1:2

Donnerstag, 27. Dezember – Vorrunde

Spiel 3: Kuopio – Trinec 3:1
Spiel 4: Nürnberg – Davos 2:3

Freitag, 28. Dezember – Vorrunde

Spiel 5: Magnitogorsk – Kuopio 0:1 n.V.
Spiel 6: Team Canada – Nürnberg 6:2

Samstag, 29. Dezember – Vor-Halbfinals

Spiel 7: Magnitogorsk  – Nürnberg 1:3
Spiel 8: Davos – Trinec 3:1

Sonntag, 30. Dezember – Halbfinals

Spiel 9: Team Canada – Nürnberg 4:2
Spiel 10: Kuopio  – Davos um 20.15 Uhr

Montag, 31. Dezember – Final

Spiel 11: Team Canada – Sieger Spiel 10 um 12.10 Uhr

Die Gruppen

Torriani

KalPa Kuopio (Finnland)

Metallurg Magnitogorsk (Russland)

Ocelari Trinec (Tschechien)

Cattini

HC Davos

Team Canada

Nürnberg Ice Tigers (Deutschland)

Mittwoch, 26. Dezember – Vorrunde

Spiel 1: Trinec – Magnitogorsk 1:2 n.P.
Spiel 2: Davos – Team Canada 1:2

Donnerstag, 27. Dezember – Vorrunde

Spiel 3: Kuopio – Trinec 3:1
Spiel 4: Nürnberg – Davos 2:3

Freitag, 28. Dezember – Vorrunde

Spiel 5: Magnitogorsk – Kuopio 0:1 n.V.
Spiel 6: Team Canada – Nürnberg 6:2

Samstag, 29. Dezember – Vor-Halbfinals

Spiel 7: Magnitogorsk  – Nürnberg 1:3
Spiel 8: Davos – Trinec 3:1

Sonntag, 30. Dezember – Halbfinals

Spiel 9: Team Canada – Nürnberg 4:2
Spiel 10: Kuopio  – Davos um 20.15 Uhr

Montag, 31. Dezember – Final

Spiel 11: Team Canada – Sieger Spiel 10 um 12.10 Uhr

Die Gruppen

Torriani

KalPa Kuopio (Finnland)

Metallurg Magnitogorsk (Russland)

Ocelari Trinec (Tschechien)

Cattini

HC Davos

Team Canada

Nürnberg Ice Tigers (Deutschland)

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