Wieder kein Spengler Cup!
Es muss wie ein heftiger Schlag ins Gesicht der Turnier-Organisatoren sein. Sie haben alles versucht, um den Spengler Cup auch nach den Corona bedingten Absagen von Ambri und dem Team Canada noch hochkarätig zu besetzen. Nebst Bratislava stellten die Berner Klubs SCB, Biel und Langnau eine «Bern Selection» zusammen, die in Davos gerockt hätte. Und nun das.
In der HCD-Mannschaft ist Corona ausgebrochen, 17 Spieler sollen positiv sein, wie «Watson» zuerst berichtete. Das zwingt das OK nun, den 94. Spengler Cup praktisch im letzten Moment abzusagen. Frölunda wäre am ersten Weihnachtstag in die Schweiz geflogen, die meisten teilnehmenden Teams reisen jeweils am 25. Dezember nach Davos. So auch die Berner.
«Waren schon unterwegs»
Deren Delegationsleiter Raeto Raffainer war am Samstag Vormittag bereits im Auto auf der Fahrt, als er die Hiobsbotschaft kurz vor der Raststätte Würenlos bekam. «Unser Team hätte heute um 17 Uhr Training gehabt. Einige von uns waren schon jetzt unterwegs, um noch letzte Dinge zu klären und alles mit dem Hotel zu finalisieren», sagt er. Auch SCB-Trainer Johan Lundskog (Sd), der als Assistenzcoach von Biels Antti Törmänen fungiert hätte, sass bereits im Auto.
Mittlerweile ist von den Organisatoren ein offizielles Statement gekommen: Der Kanton Graubünden hat dem Traditionsturnier den Stecker gezogen. Der Kanton hat dem HCD die gesundheitspolizeiliche Bewilligung für die Durchführung des Anlasses entzogen. «Wegen Fallhäufungen im Umfeld des HC Davos sind die epidemiologischen Voraussetzungen zur Durchführung des Grossanlasses nicht mehr gegeben», heisst es in der Mitteilung. Und weiter: «Mit dem Entscheid soll ein möglicher Omikron-Ausbruch verhindert und der volkswirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus Rechnung getragen werden.»
In der Mitteilung wird auch die Corona-Fallhäufung im Team bestätigt: «Bisher wurden 17 Teammitglieder und Funktionäre positiv auf das Coronavirus getestet.» Der HCD betont in seinem Statement, dass die Spieler seit einem positiven Fall von vor zehn Tagen die Spieler und der Staff täglich vorbeugend getestet wurden. «Neben nur einem weiteren Einzelfall vor wenigen Tagen fielen die Tests vom 24. Dezember bei einer Vielzahl der Teammitglieder trotz 2G-Zertifikat und einer grossen Anzahl an bereits geboosterten Personen positiv aus», heisst es weiter.
Derzeit wird abgeklärt, in welchem Umfang die ungedeckten Kosten von Bund und Kanton übernommen werden können. Denn: Der Spengler Cup steht unter dem Schutzschirm für Publikumsanlässe, «durch den Entzug der kantonalen Bewilligung tritt der Schutzschirm in Kraft».