So leiden arbeitslose Trainer
«Man muss warten, bis es knallt»

Kevin Schläpfer ist auf seiner Jobsuche darauf angewiesen, dass es den Trainerkollegen schlecht läuft. Das stinkt ihm, schreibt der Ex-Biel-Coach im Gastkommentar für BLICK.
Publiziert: 05.09.2017 um 13:39 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:15 Uhr
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Kevin Schläpfer möchte, dass es allen gut geht …
Foto: Keystone
Ex-Biel-Coach Kevin Schläpfer

Der Trainer ist das schwächste Glied. Entlassungen gehören zum Business. Jeder weiss das. Man kann weder die halbe Mannschaft umkrempeln, noch die Saison abhaken. Schliesslich besteht ja noch die Gefahr eines Abstiegs.

Meine Situation war insofern speziell, als dass ich die Pause dringend nötig hatte. Nach meinem bakteriellen Infekt im Knie fehlten mir die Kraft und die Energie.

Jetzt bin ich darauf angewiesen, dass es den Trainerkollegen schlecht läuft. Und das stinkt mir. Es widerspricht meinem Naturell. Ich bin ein positiver Mensch, möchte, dass es allen gut geht. Warten zu müssen, bis es irgendwo knallt, ist schwierig.

Ich liebe Hockey, würde gerne täglich und überall Spiele besuchen. Doch dann kommen sofort Gerüchte auf oder es werden Dinge hineininterpretiert. Es heisst: «Der wartet schon wie ein Geier.» Man bekommt ein schlechtes Gewissen, obwohl man bloss den Sport geniessen wollte. 

Die Situation ist auch für die Trainer an der Bande und die Klubs belastend. Denn – ob man will oder nicht – die Gerüchte werden dir immer zugetragen.

Um dieser Problematik zu entgehen und weil ich niemandem auf die Pelle rücken will, werde ich vermehrt ins Ausland reisen. Ich plane eine NHL-Tour, gehe mal nach Deutschland und Schweden.

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