So explodierte der Fribourg-Coach
In 80 Sekunden sagte er 30 Mal «Fuck»

Heute steht Hans Kossmann wieder an der Bande. Im Playoff-Final explodierte der Fribourg-Coach: In 80 Sekunden sagte er 30 Mal «Fuck».
Publiziert: 11.09.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 02:16 Uhr
Von Stephan Roth und Bruno Hayoz

Kossmann gilt eigentlich als Gentleman. Doch als Gottéron im letzten Frühling die Meisterschaft verspielt, startet er durch.

Die Final-Serie zwischen dem SC Bern und Qualifikationssieger Fribourg geht in die letzte Kurve. Gottéron hat nach zwei Niederlagen zum Start zurückgeschlagen und hofft, sich zu Hause den Meisterpuck zu erobern. Doch in der ersten Pause steht es 0:2.

Da platzt Kossmann der Kragen. Eine Reportage des Westschweizer Fernsehens dokumentiert, wie er seinen Spielern den Marsch bläst. In nur 80 Sekunden Gardinenpredigt fällt das englische Schimpfwort Fuck in den verschiedensten Varianten 30 Mal.

Die hängenden Köpfe und die enttäuschten Mienen der Spieler lassen Kossmann kochen. «Macht nicht so ein Gesicht, als ob jemanden euren Hund erschossen hätte! Fuck you!», brüllt er auf Englisch. Die stechenden Augen machen klar, dass der Ex-Assistent von Chris McSorley und Larry Huras keine Show macht.

Das Fuck-Gewitter kommt zu spät

Stumm lassen die Spieler das Gewitter über sich ergehen. Keiner macht einen Mucks.

Die Fribourger reagieren, können die 2:3-Nie­derlage aber nicht mehr abwenden. Drei Tage später wird der SCB im eigenen Stadion Meister. In der Gottéron-Kabine rollen die Tränen. Fribourg muss weiter auf den ersten Titel warten.

«Ich war nach dem ersten Drittel natürlich frustriert», erinnert sich Kossmann. «Nachdem wir in der Serie einen 0:2-Rückstand aufgeholt hatten, spielten wir so schlecht. Da muss man sich aufregen. Ich stand unter Druck.»

Dass er 30 Mal Fuck sagte, überrascht Kossmann selbst. «Sonst nehme ich dieses Wort nicht viel in den Mund.» Und er erinnert sich an seine Jugend: «Damals hätten wir es nicht gewagt, dieses Wort vor den Eltern oder in der Schule in den Mund zu nehmen. Das war tabu in der Öffentlichkeit», sagt er.

Ab heute nehmen die Fribourger den nächsten Anlauf. Doch auch der Gegner ist heiss. ZSC-Coach Marc Crawford: «Dass sie uns aus den Playoffs warfen, gibt dem Spiel Extra-Würze.» Wetten, dass auf der Bank und in der Kabine ein erstes Fuck zu hören sein wird?

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