Zu feiern hatten die Russen eigentlich nichts. Zwei Tage zuvor war die U20-WM in Kanada wegen des anhaltenden Corona-Chaos' abgebrochen worden – auch in ihrem Team gab es positive Fälle. Dennoch sollen die jungen Russen zu tief ins Glas geschaut haben, bevor sie ihre Heimreise antraten.
Denn – so twitterte es die schwedische Sportreporterin Marie Lehmann – die Russen wurden aus dem Flugzeug geschmissen! Weil sie angetrunken waren, sich daneben benahmen, die Maskenpflicht nicht einhalten wollten und rauchten. Lehmann sass im gleichen Flugzeug, bekam alles mit.
Und nicht nur die russischen Junioren mussten wieder aussteigen. Auch die Tschechen durften nicht mitfliegen! Aber nicht, weil sie sich auch etwas zu schulden kommen liessen. Sondern: Das Flugpersonal von AirCanada hatte offenbar aufgrund der ähnlichen Kleidung die Tschechen auch für Russen gehalten! Dafür entschuldigte sich die Airline später und übernahm die entstandenen Hotelkosten und die Tickets für den späteren Heimflug.
Einzig die finnischen Junioren durften in diesem Flieger sitzen bleiben, wie Lehmann weiter schrieb. Der Flug von Calgary nach Frankfurt hatte deswegen drei Stunden Verspätung.
Es ist nicht der erste Skandal eines russischen Juniorenteams. Bereits 2011 durfte die Mannschaft nicht nach Hause fliegen, weil die Spieler zu betrunken waren. Laut Sportsnet.ca soll der Internationale Verband IIHF nach diesem aktuellen Vorfall nun eine Untersuchung eingeleitet haben.
Und: Auch die Heimreise des schwedischen Teams verlief nicht ohne Probleme. Dessen Flugzeug musste eine unplanmässige Zwischenlandung in Island einlegen, weil es an Bord einen medizinischen Notfall gegeben hatte. Ein Passagier hatte einen Herzstillstand erlitten. Auch die «Tre Kronor» wurden in das Drama involviert, der schwedische Teamarzt Ryan Allenby begann sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung.