Der Memorial-Cup-Triumph der Saginaw Spirit geht aus mehreren Gründen in die Geschichte ein: Es ist der erste Titel ihrer Franchise-Geschichte – und das sogleich bei ihrem Debüt am Final-Turnier. Zudem ist das Team aus dem US-Bundesstaat Michigan erst die zweite Mannschaft seit 1972, die den Memorial Cup als Gastgeber gewinnt.
Mitgeschrieben hat dieses Märchen mit Rodwin Dionicio (20) auch ein Schweizer. Der Verteidiger wurde Mitte November innerhalb der Juniorenliga OHL von den Windsor Spitfires zu den Saginaw Spirit getradet, als Teil eines grösseren Spielertauschs. Sieben Monate später feiert der 20-Jährige nun den ersten Titel seiner Karriere.
Im Halbfinal schaltete Saginaw die Moose Jaw Warriors gleich mit einem 7:1-Kantersieg aus. Danach sagte der Ostschweizer, dessen Team die Aussenseiter-Rolle innehatte, im Hinblick auf den Final gegen die grossen Favoriten London Knights: «Wir alle können Hockey spielen, jetzt müssen wir abliefern. Aber da mache ich mir keine Sorgen. Der Gegner spielt auch keine Rolle, wir wollen einfach diesen Titel.»
Vor ihrem frenetischen Heimpublikum starteten die Saginaw Spirit stark, spielten die London Knights an die Wand und gingen 3:0 in Führung. Doch die Knights schlugen zurück und glichen in der Mitte des Schlussdrittels zum 3:3 aus. Der Schuss ins überraschende Titelglück gelang Dionicios Teamkollege Josh Bloom nur 21,7 Sekunden vor Schluss.
Dionicio hätte als frischgebackener Junioren-Meister in die Schweiz zurückkehren können. Denn der Verteidiger wurde im Januar vom EHC Biel mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet. Aber: Im Sommer 2023 wurde der Schweizer Junioren-Internationale von Anaheim in der fünften Runde an 129. Stelle gedraftet, und die Ducks liessen Dionicio vor zwei Wochen einen dreijährigen Einstiegsvertrag unterzeichnen.