Die neue Hockeysaison ist erst ein Wochenende alt – und hat schon ihren ersten Skandal.
Es passiert in der NLB. Im hitzigsten Derby der Liga zwischen Langenthal und Olten (2:3) sorgen Gäste-Fans für einen Eklat. In der 46. Minute wird im Olten-Sektor ein Plakat mit den Worten «Mir boxxe üch in Rollstuehl! Ihr Wixxer» hochgehalten.
Was steckt hinter dieser Nachricht? Im März 2013 wird der damalige EHCO-Spieler Ronny Keller in einem Spiel gegen Langenthal nach einem Check von Stefan Schnyder in die Bande mit der Bahre abtransportiert. Keller muss seine Hockeykarriere beenden. Viel schlimmer: Seither ist er querschnittgelähmt.
Gemäss Aargauer Zeitung erzähle man sich in EHCO-Kreisen, dass Langenthal-Anhänger diesen Sommer in einem Testspiel gegen Kloten «Wer ned gumped, isch de Ronny Keller» skandiert hätten. Das Plakat vom Samstag sei nun die Reaktion aus dem Oltner Fanlager gewesen.
Beim EHC Olten zeigt man sich über den Vorfall empört. BLICK erreicht am Montagmorgen CEO Peter Rötheli. Dieser nimmt kein Blatt vor den Mund.
«Eine Riesen-Sauerei! Das waren damals die schlimmsten Tage meines Lebens. Ein solches Plakat ist so fernab von allem. Ich finde kaum Worte und frage mich, wie man auf solche Ideen kommen kann. Für mich absolut unverständlich und pietätlos. Vermutlich haben diese Leute keine Hirnzellen. Uns tut das extrem weh.»
Die Schuldigen würde man noch nicht zu 100 Prozent kennen, die Ermittlungen laufen aber. Rötheli fordert harte Massnahmen, die über ein Stadionverbot hinausgehen. «Es soll auch einen Lerneffekt haben. Diesen Leuten soll bewusst werden, wie dankbar man sein muss, dass man zwei gesunde Beine hat.» Man denkt über ein Sozialeinsatz (zum Beispiel im Parplegiker-Zentrum Nottwil) nach, den die Täter leisten sollen.
Langenthal will den Vorfall «auch aus Respekt gegenüber Ronny Keller und Stefan Schnyder» nicht kommentieren. Bei einem solchen Plakat würde sich jeder Kommentar sowieso erübrigen, so CEO Gian Kämpf. Man stehe mit der Liga und Olten in Kontakt. «Die Zusammenarbeit funktioniert prima.» (A.R./rab)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | EHC Basel | 32 | 48 | 74 | |
2 | HC La Chaux-de-Fonds | 32 | 53 | 70 | |
3 | HC Thurgau | 32 | 32 | 65 | |
4 | EHC Visp | 32 | 6 | 52 | |
5 | HC Sierre | 33 | 16 | 51 | |
6 | EHC Olten | 32 | -14 | 42 | |
7 | GCK Lions | 32 | -18 | 40 | |
8 | EHC Chur | 32 | -39 | 36 | |
9 | EHC Winterthur | 32 | -25 | 36 | |
10 | Bellinzona Snakes | 33 | -59 | 17 |
Am Montagnachmittag melden sich ein 16- und ein 20-Jähriger auf der Geschäftsstelle des EHC Olten. Sie geben zu, für das Skandal-Banner vom Samstag gegen Langenthal verantwortlich zu sein. Sie bezeichnen die Aktion als «grössten Fehler ihres Lebens», wie es in einer Medienmitteilung heisst. Auslöser für das Transparent waren Fangesänge der Langenthal-Fans in einem Testspiel gegen Kloten, mit denen sie auf den Unfall des ehemaligen Olten-Spielers Ronny Keller zielten.
Am Montagnachmittag melden sich ein 16- und ein 20-Jähriger auf der Geschäftsstelle des EHC Olten. Sie geben zu, für das Skandal-Banner vom Samstag gegen Langenthal verantwortlich zu sein. Sie bezeichnen die Aktion als «grössten Fehler ihres Lebens», wie es in einer Medienmitteilung heisst. Auslöser für das Transparent waren Fangesänge der Langenthal-Fans in einem Testspiel gegen Kloten, mit denen sie auf den Unfall des ehemaligen Olten-Spielers Ronny Keller zielten.