Fans ausser Rand und Band
Olten-Spieler bedroht und angespuckt

Wieder sorgen Olten-Fans für einen Skandal, drohen ihren Spielern Prügel an, bespucken sie.
Publiziert: 21.01.2018 um 22:19 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 01:17 Uhr
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Die Spieler dürfen zu den Vorfällen mit den eigenen Fans nichts sagen.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Angelo Rocchinotti

Nach der 2:6-Schlappe in Visp am Freitag kommts zum Eklat. Als der EHC Olten mitten in der Nacht im Kleinholz eintrifft, werden die Spieler von einer Horde aufgebrachter Fans empfangen. «Es waren rund 30 alkoholisierte Jugendliche. Die Stimmung war aggressiv», erzählt Kommunikations-Chef Pierre Hagmann.

«Auf die Spieler wurde verbal eingedrescht. Man drohte ihnen Gewalt an. Es hiess, man laure ihnen auf, werde sie verprügeln, sollten sie auch gegen Langenthal verlieren.»

Die Hockey-Profis wollen die Situation beruhigen, sagen, sie würden nicht absichtlich verlieren. Die Worte verlaufen im Sand. «Als die Spieler von dannen zogen, wurden einige angespuckt», so Hagmann weiter.

Der Klub appelliert in einem Communiqué an die Fairness, wehrt sich auch gegen Internet-Trolls. «Ich verstehe, dass die Volksseele kocht. Die Situation ist unbefriedigend», so CEO Peter Rötheli. «Die Fans haben das Recht, mit den Spielern zu reden, dürfen Kritik anbringen. Dass man sie anspuckt, ihnen sagt, man haue ihnen auf die Schnauze und sie als Hurensöhne bezeichnet, ist jedoch nicht tolerierbar. Das ist krank! Die Spieler waren schockiert, am Boden zerstört.»

Schon vor 16 Monaten sorgten Fans des B-Ligisten für einen Eklat. Damals hielten einige in Langenthal in Anlehnung an den tragischen Unfall von Ronny Keller das Spruchband «Mer boxxe üch ih Rollstuel! Ihr Wixxer» hoch.

Wie explosiv die Stimmung derzeit wieder ist, zeigt sich am Sonntag nach der Derby-Pleite gegen den SCL. Die Spieler dürfen sich zu den Vorfällen nicht äussern. Als Martin Ulmer dann aber zu BLICK sagt, man müsse für die Fans Verständnis aufbringen, die Spieler würden schliesslich viel Geld verdienen, schreitet Goalie Simon Rytz ein.

Was Ulmer noch sagen darf? «Heute standen die Fans hinter uns. Wir kämpften. Hätten wir das immer getan, statt bloss über das Eis zu gleiten, wäre es wohl nie soweit gekommen.» Gekämpft hat Olten. Einfach erfolglos. Nach der sechsten Pleite aus den letzten acht Spielen wackelt der Stuhl von Trainer Bengt-Ake Gustafsson gehörig.

Swiss League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC La Chaux-de-Fonds
HC La Chaux-de-Fonds
22
36
50
2
HC Thurgau
HC Thurgau
22
23
45
3
EHC Basel
EHC Basel
22
23
44
4
HC Sierre
HC Sierre
22
15
37
5
EHC Visp
EHC Visp
22
6
35
6
EHC Winterthur
EHC Winterthur
22
-12
28
7
EHC Olten
EHC Olten
22
-13
28
8
GCK Lions
GCK Lions
21
-15
25
9
EHC Chur
EHC Chur
22
-30
22
10
Bellinzona Snakes
Bellinzona Snakes
21
-33
13
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