Als Joker an der Bande
Führt Del Curto La Chaux-de-Fonds zum Aufstieg?

Ajoie, Thurgau, Langenthal und GCK Lions können nicht aufsteigen. Wird einer aus diesem Quartett B-Meister, entfällt die Liga-Qualifikation. So gibt es nur vier Aufstiegsaspiranten, einer pro Viertelfinal.
Publiziert: 19.02.2020 um 16:43 Uhr
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La Chaux-de-Fonds hat Aufstiegsambitionen.
Foto: PIUS KOLLER

Ajoie – La Chaux-de-Fonds

Druck? Den gibt ChdF-Trainer Loïc Burkhalter dem Gegner weiter: «Ajoie ist Favorit, wir sind die Aussenseiter und haben nichts zu verlieren.» Das Potenzial für eine Überraschung stecke aber durchaus in seinem Team. Und der Joker steht ohnehin an der Bande. Denn auch in den Playoffs wird der 40-Jährige von Kult-Trainer Arno Del Curto (63) unterstützt. «Arno kann uns weiterhin in allen Bereichen helfen», so Burkhalter, «in den Playoffs ist er bekanntermassen noch leidenschaftlicher dabei.» Del Curto soll aus der Mannschaft noch mehr herauskitzeln. «In uns steckt mehr, als wir phasenweise gezeigt haben.» Dass der Viertelfinal ein heisses welsches Derby ist, heizt ihn zusätzlich an. Und dies obwohl Cupsieger Ajoie heuer noch keine Aufstiegs-Ambitionen hegt und kein Gesuch eingereicht hat

Kloten – GCK Lions

Der Euro wird als neue Währung in Umlauf gebracht. Die Schweiz tritt der Uno bei. Und in den Radios wird der Ketchup-Song der spanischen Girlgroup Las Ketchup rauf- und runtergespielt. All das geschieht 2002. Im Jahr, in dem in Kloten ein 17-jähriger Gitterlibueb namens Romano Lemm in den Playoffs sein NLA-Debüt gibt, im Halbfinal gegen den HCD einen Hattrick erzielt – und cool sagt: «Ich habe bloss Kreise gedreht.»

Jetzt, 18 Jahre später, ist der Stürmer mit 709 Einsätzen Klotens Rekordmann. Noch vor Reto Pavoni (706) und Limi Wäger (704), den Helden von damals. Vor einer Woche wurde Lemm gegen Visp geehrt. «Dass ich einen Rekord aufstellen würde, war mir nicht bewusst», sagt der 35-Jährige, der just gegen Visp von Kollege Per Svensson am Hals getroffen wurde, vom Eis musste, nun aber wieder fit ist. «Der Rekord bedeutet mir viel. Auch wenn ihn Steve Kellenberger wohl dereinst brechen wird.» Für Lemm sind es die letzten Playoffs. «Ich überlegte mir schon nach dem Abstieg 2018, ob ich aufhören soll. Ich hatte eine Seuchensaison, brach mir das Bein, renkte mir die Schulter aus.

Nun ist genug.» Lemm wird im Sommer heiraten. In einer Villa am Lago Maggiore. Beruflich wird der 35-Jährige, der sich 2011 einen Hirnnerven-Tumor entfernen lassen musste, sein Pensum im Büro einer Pensionskassen-Geschäftsführung von 20 auf 80 Prozent erhöhen. Und in Kloten die Funktion als Talentmanager übernehmen. Zuerst aber will er die nächsten Wochen in vollen Zügen geniessen. «Es wird kein Selbstläufer», sagt er vor dem Duell gegen GC.

Olten – Langenthal

Sportchef Marc Grieder rückt die Arbeit des neuen schwedischen Trainer-Duos Fredrik Söderström und Tommy Sjödin ins Zentrum. «Wir haben das Konzept bekommen, das es brauchte. Wir haben Ruhe und eine neue Mentalität.» Neben jungen Spielern stehen gestandene Familienväter auf dem Eis. «In kritischeren Momenten sind diese Zugpferde da: Sie verlieren weder Kopf noch Faden», so Grieder. Und Philipp Rytz, der von Rivale Langenthal kam, glaubt: «Wir haben eine gute Mischung, die Hierarchie stimmt. Jeder geht für jeden.»

Ziel ist der Playoff-Final. «Wichtig bei der Neuausrichtung war die nötige Geduld», erklärt CEO Patrick Reber. Und Grieder: «Wir wünschen, dass es unser Jahrzehnt wird und wir weiter Fortschritte machen.» Schon bevor das Viertelfinal-Derby feststand, lobte Langenthals Stefan Tschannen: «Olten ist nun anders aufgestellt. Mehr Arbeiter und weniger Künstler sind im Team. Das macht sie besser.»

Visp – Thurgau

Das Oberwallis dürstet es nach einem Playoff-Erfolg – oder gar nach einem -Märchen! Damit soll die Visper Premieren-Saison in der neuen Lonza-Arena gekrönt werden, die das Stimmvolk mit 70 % Ja-Stimmen gestützt hat. Doch die Mannschaft steht nicht nur deshalb unter Druck: Seit dem Meistertitel 2014 bedeutete in jeder Saison der Viertelfinal bereits Endstation für den EHC Visp. Vor einem Jahr gar mit einer deutlichen 0:4-Klatsche in der Serie gegen Olten. 2018 scheiterte das Team von Trainer Matti Alatalo (61) in der ersten Runde 2:4 an Langenthal. Somit ist auch der Finne in seiner dritten Saison an der Visp-Bande gefordert. Und muss den Viertelfinal-Fluch besiegen. Erstmals seit 2015 starten die Oberwalliser als Quali-Vierte wieder mal zu Hause gegen das Thurgauer Überraschungsteam.

Swiss League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC La Chaux-de-Fonds
HC La Chaux-de-Fonds
18
26
38
2
EHC Basel
EHC Basel
18
24
38
3
HC Thurgau
HC Thurgau
18
20
37
4
HC Sierre
HC Sierre
18
18
34
5
EHC Visp
EHC Visp
18
10
31
6
GCK Lions
GCK Lions
18
-9
25
7
EHC Winterthur
EHC Winterthur
18
-10
25
8
EHC Olten
EHC Olten
18
-20
19
9
EHC Chur
EHC Chur
18
-25
16
10
Bellinzona Snakes
Bellinzona Snakes
18
-34
7
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