Bereits nach 73 Sekunden liegt Kloten in Langenthal 0:2 zurück. Am Schluss steht es 1:4. Nach fünf Viertelfinal-Spielen ist bereits Schluss. Daran ändert auch das Trainer-Trio nichts, das den beurlaubten André Rötheli ablöst. Dieses sei gleichberechtigt, lässt der EHC Kloten in der Pressekonferenz von dem Spiel verlauten. Wer das letzte Wort hat? Offiziell unbekannt.
Damit steht mit Felix Hollenstein, Waltteri Immonen und Beat Equilino gleich ein Trainer-Trio auf der Bank. Wenn es etwas zu klären gibt, fahren die Refs jedoch stets zu Hollenstein, dessen Name auch auf dem Matchblatt steht – wobei dort nur für eine Person Platz ist.
«Nie me, nie me Nati-A»
«Der EHC Kloten will möglichst unmittelbar in die oberste Liga zurückkehren, im Idealfall bereits nach der kommenden Saison», offenbarte der Verwaltungsratspräsident Hans-Ulrich Lehman am 26. April 2018. Jetzt, am 3. März 2019, ist Kloten davon weit entfernt. Zu «Nie me, nie me Nati-A»-Gesängen des SCL-Anhangs verziehen sich die Flieger in die Katakomben.
Anders als die SCL Tigers und die SC Rapperswil-Jona Lakers (die jeweils nach dem Abstieg ausnahmslos im Final standen) war man in Kloten nicht darüber informiert, dass die Gegner in der Swiss League nicht ehrfurchtsvoll Spalierstehen und die Kloten-Stürmer wohlwollend auf dem Weg zum direkten Wiederaufstieg geleiten werden. Die Quittung: 1:4 Siege im Viertelfinal gegen Langenthal (davon zwei Spiele ohne Torerfolg!). 6:18 Tore.
«Wir müssen nun jeden Stein umdrehen»
Was in 48 Spielen betreffend System verbockt wurde, kann auch von drei Trainern innerhalb von einem spielfreien Tag nicht korrigiert werden (Hollenstein: «Zu diskutieren, ob man früher etwas hätte tun müssen, ist müssig»).
Kloten steht im fünften Spiel kaum geordneter auf dem Eis als in den acht vorangegangenen Duellen mit dem SC Langenthal. Und auch ohne sichtbare Spuren auf der Anzeigetafel zu hinterlassen. Sicherlich half es nicht, dass die Kloten-Ausländer in den fünf Spielen der Serie nicht einen einzigen Skorerpunkt holten.
Es dauert rund eine Dreiviertelstunde nach Spielschluss, bis Felix Hollenstein im Medienraum auftaucht. «André Rötheli hat noch einen Vertrag für ein Jahr, da wird man sich aber schon einigen können», sagt Hollenstein. Zwei Tage nach der Beurlaubung und mit einem Spiel dazwischen könne man noch nicht sagen, was passiert. «Wir müssen nun jeden Stein – inklusive mich – umdrehen.»
«Nicht berauschend unterwegs»
Vor den Playoffs «waren wir nicht berauschend unterwegs. Aber man muss nicht vor den Playoffs in Form sein, sondern drinnen.» Bloss war Kloten auch da nicht in Form. Das erste Spiel gegen Langenthal wurde zwar in der Verlängerung noch gewonnen, doch nach dem 0:3-Pleite auf eigenem Eis «war die Verunsicherung da. Die Leichtigkeit des Seins war weg. Dann will es der Spieler zu gut machen, es kumuliert sich, das Selbstvertrauen schwand.»
Schon die ganze Saison war ein rauf und runter. «Die B-Liga ist nicht so schlecht, wie viele dachten», sagt Hollenstein.
Thurgau ärgert Ajoie
Langenthal steht dank des 4:1-Siegs in der Serie wie Olten und La Chaux-de-Fonds im Halbfinal.
Weiterhin schwer tut sich Favorit Ajoie gegen Thurgau. Doppeltorschütze Mathias Joggi entscheidet die Partie mit dem 3:2 in der Overtime. Damit liegen die Jurassier in der Serie mit dem gleichen Resultat vorne.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC La Chaux-de-Fonds | 24 | 38 | 55 | |
2 | EHC Basel | 24 | 27 | 50 | |
3 | HC Thurgau | 24 | 25 | 48 | |
4 | HC Sierre | 24 | 15 | 40 | |
5 | EHC Visp | 24 | 7 | 39 | |
6 | GCK Lions | 24 | -13 | 31 | |
7 | EHC Olten | 24 | -15 | 30 | |
8 | EHC Winterthur | 24 | -16 | 28 | |
9 | EHC Chur | 24 | -30 | 26 | |
10 | Bellinzona Snakes | 24 | -38 | 13 |