SC Bern – ZSC Lions 2:1
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Getreu diesen Mottos hat der SCB seine ehemaligen Captains zur Captains’ Night eingeladen und die 15 Anwesenden vor dem ersten Bully gegen Zürich geehrt. Nicht teilnehmen konnten Martin Plüss und Thomas Vrabec, sowie die Kanadier Jean-Pierre Vigier und Byron Ritchie. Zudem sind mit Kurt Nobs und Roland Dellsperger bereits zwei Ehemalige verstorben.
«Ich war nervös, hoffte, dass ich nicht stürze», sagt Marc Weber, der Berner Meisterschütze von 2014, während Ivo Rüthemann sich freut, altbekannte Gesichter wiederzusehen. «Nun hoffe ich auf einen guten Abend», so der 42-Jährige. Rüthemanns Wünsche werden erhört.
Der SCB holt sich den ersten Sieg nach zuletzt vier Pleiten in Serie und zeigt sich im Vergleich mit der 1:3-Klatsche am Freitag bei den SCL Tigers wie verwandelt. Der Meister agiert von Beginn an hoch konzentriert, macht kaum Fehler, wirft sich in Schüsse und geht bis zur 21. Minute verdient mit 2:0 in Führung.
Erst trifft Mark Arcobello nach einem Fehlpass von Pius Suter. Dann doppelt Thomas Rüfenacht 17 Sekunden nach der ersten Pause in Überzahl nach. Es ist Rüfenachts erster Treffer nach zuletzt 12 torlosen Partien. «Das isch üse SCB», hallt es von den Rängen. Doch bis zur letzten Sekunde ist es eine enge Kiste. Definitiv nichts für schwache Nerven.
Suter bringt die Zürcher nach 35 Minuten wieder ran. Dabei hat Pascal Caminada, der erneut das Berner Tor hütet, Pech. Der 33-Jährige rettet erst mit einem Big-Save, bugsiert die Scheibe dann aber mit der Ferse gleich selbst über die Linie.
In den Schlussminuten richtet sich dann der Volkszorn gegen Marc Wiegand und Alex Dipietro. Die Unparteiischen, die keinerlei Fingerspitzengefühl zeigen, wollen ein Beinstellen von Ramon Untersander an ZSC-Rückkehrer Fredrik Pettersson gesehen haben. Der SCB übersteht die Strafe, verpasst danach aber mehrfach des leere Tor. Doch anders als vor der Nati-Pause gegen Zug, als der SCB 57 Sekunden vor Schluss noch den Ausgleich hinnehmen musste und dann verlor, bringen die Berner die Führung nun ins Ziel.
Der Meister verliert im zweiten Drittel nach einem Pedretti-Check Verteidiger Justin Krueger. Beim Leader fällt Garrett Roe nach einem Check von Tristan Scherwey aus.
Koivisto – Beim SCB gelang Miika Koivisto in 15 Spielen kein einziges Tor. Nun schiesst der Verteidiger Växjö in seinem zweiten Spiel gegen Färjestad zum 3:2-Sieg in der Overtime.
Der Beste – Pascal Caminada (Bern), der Torhüter, der oftmals glücklos kämpfte, zeigt eine starke Leistung, ist stets ein sicherer Rückhalt.
Die Pflaume – Chris Baltisberger (ZSC), seine unnötige Strafe beschert dem SCB das 2:0.
Tore 18. Arcobello (Praplan) 1:0. 21. Rüfenacht (Arcobello, Ebbett/PP) 2:0. 35. Suter (Pettersson, Blindenbacher) 2:1.
EHC Biel – EV Zug 1:2
6004 Fans
Das Spiel – Nach fünf Pleiten in den letzten sieben Partien gibts für den EVZ weiteres Ungemach. Torhüter Leonardo Genoni hat sich am Freitag gegen Davos (4:5) an den Adduktoren verletzt und steht vorderhand nicht zur Verfügung. Gegen Biel ist die Abwesenheit des fünffachen Meistergoalies aber kein Thema, sein Ersatz Luca Hollenstein spielt tadellos.
Erster Brennpunkt ist ohnehin der Torraum auf der anderen Seite, wo Diaz – im Gegensatz zum auf dem Boden knienden Hiller – die Übersicht behält und schon nach 50 Sekunden trifft. Die Schiris schauen sich das Ganze im Replay an, erkennen aber keine Behinderung am Bieler Schlussmann. Martschinis 2:0 im Powerplay ist drei Minuten vor der ersten Pause bereits der entscheidende Treffer.
Denn dem EHC Biel fehlen in dieser emotionsarmen Partie die zündenden Ideen, mehr als Forsters Abstaubertor zum 1:2 gelingt dem enttäuschenden Heimteam nicht. Ein paar gefährliche Angriffe in den letzten Minuten sind auch für den Tabellenzweiten zu wenig, um Punkte gewinnen zu können. (C.S)
Der Beste – Luca Hollenstein (Zug). Beim einzigen Gegentor ein unglücklicher Abpraller, in der Schlussphase dann aber ganz stark.
Die Pflaume – David Ullström (Biel). Der Schwede wird erneut dem überzähligen Peter Schneider vorgezogen. Er erzeugt jedoch höchstens in der eigenen Zone Torgefahr, da er sich zu viele Fehler im Aufbau leistet.
Tore 1. (0:50) Diaz 0:1. 18. Martschini (Hofmann, Diaz/PP) 0:2. 19. Forster (Cunti, Kohler) 1:2.
Rapperswil-Jona Lakers – Fribourg-Gottéron 9:4
Das Spiel: Nach fünf Siegen in Serie und dem erstmaligen Sprung über den Strich setzt Gottéron im Tor auf Ludovic Waeber – den künftigen ZSC-Goalie. Der 23-Jährige legt einen klassischen Fehlstart hin. Nach dem ersten Bully fährt er hinter sein Gehäuse, um den Puck abzufangen, den SCRJ-Verteidiger Egli einfach mal der Bande entlang schiesst. Doch die Scheibe prallt vom Schiedsrichter zu Clark – und der schiebt sie unbedrängt und nach erst sieben (!) gespielten Sekunden ins verlassene Tor. Dass die Rückkehr von Roman Cervenka nach seinen Rückenproblemen die Mannschaft beschwingt, wird schnell ersichtlich. Die Lakers gehen nicht einmal, nicht zweimal, sondern dreimal in Führung. Die Fribourger können jedes Mal wieder ausgleichen.
Doch dann schiessen sich die Lakers so richtig in Spiellaune. Sechs Tore erzielen sie im Mitteldrittel. Ausser bei einem Treffer haben immer Cervenka, Clark, Wellman oder Egli ihren Stock im Spiel. Auch Captain Rowe wird für seinen unermüdlichen Arbeitseifer mit Punkten belohnt. Ihr Tempo könnten die Lakers nicht immer gleich hoch halten, wenn Fribourgs Paradelinien um die Center Bykow oder Desharnais auf dem Eis stehen. Doch kaum lässt ihr Druck etwas nach, nützen die Lakers den Raum. Nach fünf Gegentreffern ist für Waeber der Einsatz beendet, er macht Reto Berra Platz. Aufgrund ihrer Klasse traut man den Fribourgern eine Aufholjagd durchaus noch zu. Doch der SCRJ setzt gleich zu Beginn des Schlussdrittels noch eins drauf und bremst mit dem 9:3 jegliche Entschlossenheit Gottérons sogleich wieder aus. So scheinen die Drachen danach eher damit beschäftigt zu sein, ein «Stängeli» zu verhindern, als zur Torejagd zu blasen. (N.V.)
Der Beste – Cervenka (SCRJ). Sein Comeback verleiht dem Team Energie.
Die Pflaume – Chavaillaz (Fribourg). Zu oft überfordert in der Abwehr.
Tore 1. (0:07!) Clark (Egli) 1:0. 5. Bykow (Stalberg) 1:1. 14. Clark (Cervenka/PP) 2:1.
18. Mottet (Desharnais) 2:2. 21. (20:51) Rowe (Wellman, Forrer) 3:2. 22. Stalberg (Bykow, Sprunger) 3:3. 23. Rehak (Ness) 4:3. 27. Egli (Cervenka, Wellman/PP) 5:3. 33. Hächler (Wellman, Rowe) 6:3. 38. Cervenka (Clark, Simek) 7:3. 40. (39:25) Egli (Cervenka, Wellman/PP2) 8:3. 42. Ness (Rehak) 9:3. 55. Furrer (Walser) 9:4.
HC Davos – Genf-Servette HC 2:3
4361 Fans
Das Spiel – Sieben Siege hat der HCD aneinander gereiht, zuletzt gewinnen die Bündner in Zug. Eine stolze Serie. Eine Serie, die im Heimspiel gegen Servette allerdings ein Ende findet. Die Bündner tun sich schwer mit dem tiefen Forechecking der am Freitag spielfreien Westschweizer und können sich nur gelegentlich mit Entlastungsangriffen aus der Umklammerung lösen. Mit Puckverlusten in der eigenen oder spätestens in der neutralen Zone macht sich der HCD zusätzlich das Leben schwer, Servette wird kaum einmal im eigenen Abwehrdrittel vor Probleme gestellt. Das einzige Manko: Die Chancenauswertung. Ein Doppelschlag in der 10. Spielminute bleibt für lange Zeit das einzig Zählbare. Der Anschlusstreffer der Bündner (41.) bringt kaum erwartete Spannung. Die ist allerdings vorbei, als Kienzle mit einem der zahlreichen Fehlzuspiele das 3:1 durch Wingels einleitet. Der erneute Anschlusstreffer Palushajs kommt dann viel zu spät (dk).
Der Beste – Völlmin (GSHC).
Die Pflaume – Stoop (HCD). .
Tore 10. (9:02) Mercier (Berthon) 0:1.
10. (9:45) Winnik (Völlmin) 0:2. 41. Herzog (Baumgartner, Ambühl) 1:2. 56. Wingels (Völlmin) 1:3. 60. Palushaj (DuBois, Lindgren) 2:3.
Lugano – SCL Tigers 1:2
5963 Fans
Das Spiel – Lugano hatte zuletzt viermal in Folge verloren und war am Dienstag von den ZSC Lions vorgeführt worden (2:7), während Langnau vier Siege aneinandergereiht und am Freitag das Derby gegen den SCB gewonnen hatte (3:1). Diese Vorgeschichte hinterlässt in der Startphase Spuren: Bereits nach einer halben Minute kann Tiger-Stürmer Raphael Kuonen alleine auf Sandro Zurkirchen losziehen. Doch der Lugano-Keeper, der gegen den ZSC pausierte, lässt sich nicht bezwingen. Nachdem die Tessiner die dominante Startphase der Emmentaler überstanden haben, finden sie ins Spiel und gehen nach einem schönen Zusammenspiel mit Dario Bürgler durch Raffaele Sannitz in Führung. Diese hält lange. Doch das Team von Heinz Ehlers kommt im Mitteldrittel zum Ausgleich, als Zurkirchen nach einem Ablenker von Pascal Berger beim Versuch, den durchgerutschten Puck mit den Schonern zu blockieren, die Scheibe ins eigene Tor wischt. Und es kommt noch schlimmer für die Tessiner: Nolan Diem drückt den Puck acht Minuten vor Schluss über die Linie. Die Tigers sind derzeit nicht zu stoppen. Lugano hingegen kommt nicht vom Fleck und bleibt unter dem Strich. (sr)
Der Beste: Ivars Punnenovs (SCL Tigers). Ein sicherer Rückhalt, gewinnt das Goalie-Duell gegen Zurkirchen.
Die Pflaume: Reto Suri (Lugano). Leistet sich den Puckverlust vor dem 1:2.
Tore 5. Sannitz (Bürgler, Bertaggia) 1:0. 36. Berger (Eigentor Zurkirchen) 1:1. 52. Diem (Pesonen) 1:2.
HC Ambri-Piotta – Lausanne HC 1:2 n.V.
4807 Fans
Das Spiel – 27 Minuten lang ist Lausanne das klar bessere Team. Ambri hat keinen Stich. Irgendwie können die Tessiner, die kaum in die Zweikämpfe kommen, den Schaden in Grenzen haben. Es bleibt bei dem einen Gegentreffer, den sie kurz vor der ersten Pause bei ihrer dritten Strafe kassieren. Doch als sie während Minuten eingeschnürt werden und die Scheibe nicht mehr wegbringen, wird es Trainer Luca Cereda zu bunt. Er nimmt sein Timeout, um seine Spieler wachzurütteln. Schon oft wurde über die Wirkung eines Timeouts diskutiert. Doch in diesem Fall gibt es keine Zweifel: Ambri spielt nach Ceredas Intervention besser und mit viel mehr Energie, gewinnt plötzlich die Zweikämpfe – und gleicht drei Minuten später aus. Ein Ablenker von Scottie Upshall rutscht via Ex-Ambri-Kanadier Cory Emmerton über die Linie. Die Entscheidung fällt erst in der Overtime, als Lausannes Topskorer Dustin Jeffrey, der Ambri davor mit einem Fehler noch die Siegeschance präsentierte, trifft. (gr)
Die Ausfälle – Lausanne verliert am Freitag gegen Biel mit Cody Almond und Josh Jooris zwei Stürmer mit Verletzungen und hat in Ambri nur elf Angreifer. Dabei wird Lee Roberts (21) von den Ticino Rockets zurückgerufen.
Der Beste – Daniel Manzato (Ambri). Hält Ambri im Spiel.
Die Pflaume – Jannick Fischer (Ambri). Check gegen den Kopf von Cory Emmerton.
Tore: 19. Genazzi (Frick, Emmerton/PP) 0:1. 31. Upshall (Eigentor Emmerton) 1:1. 65. Jeffrey (Junland) 1:2.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |