Shedden fordert 20 Spielsperren – BLICK meint
Kein Grund für eine Sperre von Bodenmann

Und wieder tobt Lugano-Trainer Doug Shedden über die Schiedsrichter. Man mag seinen Frust verstehen. Aber so geht das nicht.
Publiziert: 10.04.2016 um 12:57 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 10:35 Uhr
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Gegen Simon Bodenmann wird ein Verfahren eröffnet.
Foto: Toto Marti
Stephan Roth

Als Cory Conacher in der Verlängerung zum 2:1 trifft und somit dem SC Bern drei Meister-Pucks beschert, sitzt Luganos Grégory Hofmann auf der Strafbank. Fraglos zurecht. Denn er trifft Tristan Scherwey mit dem Stock im Gesicht. Und weil der unermüdliche SCB-Stürmer blutet, gibt es 2 plus 2 Strafminuten.

Es ist Salz in die Wunden der Luganesi, die sich seit dem zweiten Spiel der Finalserie ungerecht behandelt fühlen. Der letzte Grund dafür ist die Szene in der vierten Minute der Verlängerung gestern. Simon Bodenmann erwischt Damien Brunner mit der Hand im Gesicht.  Der Lugano-Star bleibt zunächst reglos liegen und bleibt danach für den Rest der Partie apathisch auf der Bank, während Bodenmann unbestraft bleibt.

Luganos Coach Doug Shedden zetert danach: «Bodenmann muss 20 Spiele gesperrt werden», und legt nach: «Die sollen doch Bern den Pokal direkt geben, dann müssen wir nicht noch eine fünfte Partie spielen.»

20 Spiele? Bitte, Herr Shedden, beruhigen Sie sich! Während Bodenmann durchaus eine Strafe im Spiel hätte bekommen sollen, ist es abwegig, ihm nur eine Spielsperre zu geben. In seiner Aktion ist nichts Bösartiges zu sehen. Es war eher ein Unfall. Bodenmann schlägt nicht zu, sondern dreht sich so, dass er den heranbrausenden Brunner im Gesicht trifft.

Hätten die Schiedsrichter Vinnerborg und Wiegand diese heikle Szene als Foul gewertet, hätten sie Bodenmann mit 5 Minuten plus einer Spieldauerdisziplinarstrafe unter die Dusche schicken müssen, weil Brunner ja verletzt liegen blieb.

Und vielleicht ist Brunner wie schon am letzten Dienstag, als ihn Simon Moser kurz vor Schluss ungestraft die Notbremse gegen ihn zog, Opfer seines Rufs geworden. In der Vergangenheit hat er sich zu oft zu leicht fallen gelassen und schon manches Foul mit einer Prise Theater untermalt.

Obwohl Lugano bei den drei Niederlagen dreimal in strittigen Szenen die Schiedsrichter gegen sich hatte, hilft es den Tessinern gar nichts, zu klagen. Denn die Wahrheit dieses Finals lässt sich nicht wegreden: Der SCB ist bisher die bessere Mannschaft und führt deshalb in der Serie 3:1.

PS. Dass nun ein Verfahren gegen Bodenmann eröffnet wurde, kann bei der Liga-Justiz inzwischen auch niemanden mehr erstaunen. Da ist ein Würfelspiel vorhersehbarer.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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