Die schwedischen Söldner werden in ihrer Heimat regelmässig gefragt, warum sie lieber in der Schweiz spielen. Die schwedischen Trainer und Assistenten, weshalb sie hier arbeiten. Denn bei den Schweden hat sich die Meinung gefestigt, dass die Schweizer ihre Arbeit kopieren wollen.
Die bitteren Niederlagen unserer Nati gegen die «Tre Kronor» an WM oder Olympia haben sicher genau so dazu beitragen, dass man hierzulande auf Nordländer vertraut, wie auch die Tatsache, dass Schweden derzeit 84 Spieler in der NHL stellt – und die Schweiz 12. Zu den Zielen der SHL-Klubs gehört in ihrer Nachwuchsförderung nicht, den eigenen Junior ins Fanionteam zu bringen – sondern in die erste Runde des NHL-Drafts!
«Hier gibts mehr Stimmungsspieler»
Auch Lakers-Assistenzcoach Bert Robertsson wurde vom «Expressen» zu den Unterschieden befragt. Der Schwede, der nach zehn Jahren in der SHL eine neue Herausforderung suchte, redet Klartext. Der 47-Jährige streicht die andere Atmosphäre heraus: «Hier ist es etwas einfacher und die Spieler nehmen vielleicht nicht jedes Spiel so enorm ernst.» Man könne dies nun gut oder schlecht finden. «Mein Eindruck ist, dass es hier mehr Stimmungsspieler gibt. Es gibt Typen, die könnten in der NHL spielen, aber sie wollen einen einfacheren Ort zum Spielen. Ein leichteres Leben.»
Man muss verstehen, warum Robertsson dies so empfinden mag: In Schweden ist die Ausbildung der Spieler identisch, es werden ähnliche Spielertypen geformt, und die Partien in beiden höchsten Ligen SHL und Allsvenskan folgen alle konsequent einem System und einer Taktik. Daher sagt der SCRJ-Assistent auch: «Die SHL ist eintönig geworden. Die Schweizer Liga steht spielerisch und taktisch auf anderen Beinen. Hier wird Finesse belohnt. Die Mannschaften spielen anders und die Spiele sind in der Regel lustiger.»
«Gibt eine andere Schicht von Spielern»
Robertsson lobt einige Individualisten. «Was mich am meisten beeindruckt ist, wie unglaublich talentiert manche sind. Sie bekommen Platz, um ihr Spiel zu spielen. Es macht Spass, ihnen zuzuschauen.» Doch eine knallharte Kritik folgt: «Dann gibt es eine andere Schicht von Spielern, die nicht das gleiche Niveau haben. Es gibt solche Extreme. Einige der besten Spieler Europas werden mit einigen gemischt, die es möglicherweise schwer hätten, in der Allsvenskan einen Platz zu bekommen.»
Robertsson sieht es nun an der Seite von Headcoach und Landsmann Stefan Hedlund (46) als ihre Aufgabe, die schwedische Leistungskultur und Entwicklung der Nachwuchsspieler auch in Rappi-Jona zu implementieren. Das gelingt ihnen derzeit ziemlich erfolgreich.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 27 | 32 | 58 | |
2 | HC Davos | 31 | 26 | 57 | |
3 | Lausanne HC | 30 | 9 | 56 | |
4 | EHC Kloten | 31 | 0 | 53 | |
5 | SC Bern | 30 | 17 | 52 | |
6 | EV Zug | 29 | 16 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 29 | 3 | 41 | |
8 | EHC Biel | 29 | 1 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 30 | -8 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 30 | -19 | 39 | |
11 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 31 | -15 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 27 | 0 | 36 | |
13 | HC Lugano | 29 | -22 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 29 | -40 | 26 |