SCB-Youngster André Heim (19)
Dank Schwester Sandra kam er zum Hockey

Der Jüngste sorgt beim Meister für Aufsehen. Doch ohne Schwester Sandra wäre André Heim heute nicht in Bern.
Publiziert: 05.10.2017 um 20:03 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:25 Uhr
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André Heim feiert gegen Lausanne seinen ersten Treffer.
Foto: KEYSTONE
Angelo Rocchinotti

Während die ersten SCB-Stars nach dem Training frisch geduscht, in Jeans und T-Shirt aus der Garderobe kommen, steht André Heim noch verschwitzt auf dem Eis – und sammelt Pucks ein. «Richtig so. Er ist schliesslich der Jüngste», sagt einer schelmisch.

Heim ist erst 19 Jahre alt und hätte eigentlich bei B-Ligist Visp erste Erfahrungen sammeln sollen. Doch dann verletzte sich Luca Hischier und Trainer Kari Jalonen warf den Teenager ins kalte Wasser. Heim sagt zwar: «Ich hatte weiche Knie.» Doch der Stürmer wusste sofort zu gefallen, erzielte im fünften Spiel gegen Lausanne gar sein erstes Tor.

«André ist ziemlich scheu»

«André sieht vielleicht etwas schlaksig aus, ist aber kräftig und taktisch sehr weit», schwärmt Sportchef Alex Chatelain. «Offensiv könnte er noch etwas frecher werden.» Und wohl auch in der Kabine. Denn Gian-Andrea Randegger verrät: «André ist ziemlich scheu.» Trotzdem sorgte Heim bereits für erste Schmunzler. «Weil er keine Zeit fand, sich die neuen Schlittschuhe anpassen zu lassen, spielte er einfach in den alten weiter», so Randegger.

Hockey-Familie Heim

Dass der Berner Oberländer nun im Team des Meisters steht, hat er auch seiner Schwester Sandra zu verdanken. Als die heute 22-Jährige einst bei Unterseen-Interlaken begann, nahm sie ihren 4-jährigen Bruder kurzerhand mit. Bis zu den Moskitos spielten die Beiden im selben Team. Sandra als Torhüterin. «Ein Ansporn. Sie wollte kein Tor kassieren. Ich unbedingt eines erzielen.»

Seit drei Jahren spielt Sandra nun bei den MacEwan Griffins in der höchsten Universitätsliga Kanadas, wurde im Frühjahr Meister. Mit seiner Schwester tauscht sich André via Skype aus. «Komme ich heim und schalte den Computer ein, ist sie meistens schon online und will wissen, wie es mir lief.»

Heim lebt noch bei den Eltern in Wilderswil, pendelt mit dem Zug. «Damit ich genügend Schlaf bekomme, übernachte ich während Doppelrunden bei Dario Meyer oder Colin Gerber.» Neben dem Hockey absolviert Heim im Rahmen einer KV-Ausbildung ein Praktikum beim EDA. «Ich arbeite in der Kuriersektion, stelle Rechnungen aus, telefoniere und schreibe Mails.»

2018 stehen die Abschlussprüfungen an. Danach will Heim voll aufs Hockey setzen – und keine Pucks mehr einsammeln. Einen Profivertrag hat er bereits in der Tasche.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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