Es ist das letzte Training vor dem Start der Liga-Qualifikation am Donnerstag gegen die Lakers. Von der Tribüne aus verfolgen einzelne Fans und Journalisten das Treiben auf dem Eis. Doch nicht nur: Auch Vjeran Ivankovic, Novizen-Trainer der Lakers, ist mit einem Kumpel angereist. Das bringt Kloten-Coach André Rötheli auf die Palme.
Gleich zweimal unterbricht er das Training – und tobt. Als er merkt, dass Ivankovics Kollege zu Filmen beginnt, schmeisst Rötheli die beiden Spione kurzerhand aus dem Stadion. Ivankovic kann die Aufregung nicht nachvollziehen.
«Müssen halt die Halle schliessen»
«Sind wir im Sport oder sind wir nicht im Sport?», fragt der Ex-Profi, der 2004 gemeinsam mit Rötheli und Bern Schweizer Meister wurde, rhetorisch. «Die Eishalle ist öffentlich. Sonst müssen sie sie halt schliessen. Zudem kann man ja auf der Homepage angeben, ob das Training öffentlich ist oder nicht.»
Der 43-Jährige gibt zu: «Klar interessiert es mich, wie Kloten spielt, ob jemand verletzt oder krank ist und wie die Stimmung ist.» Gefilmt habe man das Training aber nicht. Ivankovics Kollege hätte einfach mit seinem iPhone gespielt.
«Was hätten wir eigentlich filmen sollen? Passübungen? Was wollen wir mit diesem Material? Hätten sie Auslösungen oder Powerplay-Situationen trainiert, wäre es was anderes gewesen. Doch zu diesem Zeitpunkt waren wir schon weg. Wir dachten, wenn man so viel Respekt und Angst hat, gehen wir halt wieder.»
«Es zeigt, dass die Nerven blank liegen»
Der Mann, der im Jahr 2000 auch mit den ZSC Lions den Titel holte, sagt, das Ziel der St. Galler sei nun mal der Aufstieg. «Da ist es doch logisch, dass man schaut, wie es beim Gegner läuft. Zumal Kloten in unserer Nähe liegt. Hätte der Gegner Ambri geheissen, hätte man es sich vielleicht zweimal überlegen sollen, ob man ins Tessin hätte reisen sollen.»
Man wolle halt alles ausschöpfen. «Es ist klar, dass sie in Kloten keine Freude haben. Es zeigt, dass die Nerven blank liegen. Doch das kann uns egal sein. Ich finde es nicht schlimm.» Der Gegner habe sich ja vor Ort auch Spiele der Lakers angesehen. «Rötheli kam ja nicht aus Langeweile nach Rappi. Und taktisch sieht man in einem Match mehr als in einem Training.»
Für Ivankovic ist klar: «Ich als Trainer hätte nicht so reagiert und weiterlaufen lassen. Zweimal die Einheit unterbrechen, auf die Tribüne schreien, während die Spieler zuschauen? Arno Del Curto wäre das doch egal gewesen. Spiele wurden noch nie auf der Tribüne entschieden.»
Ivankovic hat genug gesehen
Und was sagt man in der Flughafenstadt zum Vorfall? «Das sind Nebenschauplätze. Ich habe keine Zeit für solche Dinge, muss mich ums Team kümmern. Ich habe mit dieser Person telefoniert. Es ist erledigt», so Trainer Rötheli.
«Roots meinte, ich hätte ja vorgängig anrufen und sagen können, dass ich vorbeikommen werde», so Ivankovic, der den Spionier-Auftrag vom Klub erhalten hat. Immerhin: Noch einmal besucht der 43-Jährige kein Training der Flieger. Ivankovic cool: «Ich habe genug gesehen. Es reicht.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |