Davos – Biel 5:2
5435 Fans
Das Spiel: Die Davoser Arena, die noch bis nächstes Jahr eine Baustelle bleiben wird, ist wieder bespielbar. Auch unvollendet macht sie einen schmucken Eindruck.
Ähnlich verhält es sich auch mit der Mannschaft des HCD. Auch sie befindet sich noch im Umbau. Doch die Ansätze, die sie zeigt, machen Lust auf mehr. Beim Team des neuen Trainers Christian Wohlwend ist nichts mehr vom Heimkomplex und der Verkrampfung der letzten Saison zu sehen. Das Seuchenjahr scheint man tatsächlich hinter sich gelassen zu haben.
Die Freude ist sichtbar. Auf der Bank scherzt Wohlwend auch mal mit Dino Wieser. Und auf dem Eis kommt die Kreativität nicht zu kurz. Dabei beginnen die Davoser gegen den Leader nicht etwa nach dem Motto: Achtung, fertig, los! Sie bleiben geduldig und achten darauf, dass auch der Rückwärtsgang nicht vergessen geht.
Beim 1:0 bekommt der HCD allerdings Hilfe von Elien Paupe. Dem Biel-Keeper kullert die Scheibe über den Arm, so dass sie der starke neu Schwede Mattias Tedenby nur noch über die Linie zu wischen braucht. Das 2:0 geht ebenfalls auf das Konto eines der Transfers des neuen Sportchefs Raeto Raffainer: Nygren-Ersatz Otso Rantakari trifft bereits zum fünften Mal im Powerplay! Der Weg zum Sieg ist so früh geebnet. Den finnischen Verteidiger hat man mit einem Vertrag ausgestattet, der auch für nächste Saison gültig ist, wenn der HC Davos nicht von einer Ausstiegsklausel Gebrauch macht.
Der Beste: Andres Ambühl (Davos). Ehre, wem Ehre gebührt. Vor dem Spiel überreicht Liga- Direktor Denis Vaucher Davos- Urgestein eine Plakette für das 1000. NL-Spiel, das der 36-Jährige am Dienstag in Fribourg bestritt. Das Brimborium scheint dem Bauernsohn aus dem Sertig unangenehm zu sein. Er ist froh, als es los geht und er wieder wie eh und je motoren kann.
Die Pflaume: Toni Rajala (Biel). Der finnische Weltmeister vergibt die grosse Chance, die Seeländer ins Spiel zurück zu bringen. (sr)
Tore: 11. Tedenby (Herzog) 1:0. 14. Rantakari (Ambühl, Corvi/PP) 2:0. 36. M. Wieser (Lindgren, Palushaj) 3:0. 38. Pouliot (Rajala, Hügli/PP) 3:1. 39. Paschoud (Rantakari) 4:1. 55. Baumgartner (Meyer, Ambühl) 5:2. 58. Cunti (Schneider/PP) 5:2.
Fribourg – ZSC Lions 2:4
6036 Fans
Das Spiel: Die ZSC Lions sind, im Gegensatz zum Gastgeber, von der ersten Sekunde an bereit. Gedanklich schneller, läuferisch haushoch überlegen und vor dem Tor effizient. Es dauert gerade 255 Sekunden, bis die Partie vorentschieden ist. Fredrik Pettersson und Maxim Noreau mit ihren je fünften Saisontreffern nehmen die Saanestädter Abwehr wie Lego-Klötzli auseinander. Nach der Pause kommt Fribourg besser in die Partie. Walser und Vauclair verpassen das leere Tor, nicht so Raphael Prassl beim 0:3. David Desharnais bringt mit zwei Toren wieder Spannung in die Partie, aber Samuel Walser macht die Spassbremse, indem er den Puck hinter dem eigenen Tor verliert und so Pius Suter den vierten Zürcher Treffer offeriert.
Der neue Trainer: Am Montag will Sportchef Christian Dubé den neuen Trainer präsentieren und sich wieder von der Bande verabschieden. Vier Kandidaten habe er noch – darunter Ex-Nati-Coach Sean Simpson.
Der Beste: Raphael Prassl (ZSC). Der flinke Stürmer glänzt mit 1 Tor und 2 Assists – der Matchwinner für die Lions.
Die Pflaume: Noah Schneeberger (Fribourg). Der Verteidiger ist gegen die Lions überfordert. (bh)
Tore: 2. Pettersson (Diem, Prassl) 0:1. 5. Noreau (Hollenstein, Prassl) 0:2. 23. Prassl (Berni, Ch. Baltisberger) 0:3. 33. Desharnais (Rossi, Stalberg) 1:3. 35. Desharnais (Furrer/SH) 2:3. 44. Suter (Wick, Schäppi) 2:4.
SC Bern – HC Lugano 2:5
15777 Fans
Das Spiel: Es kommt selten vor, dass SCB-Coach Kari Jalonen zum Timeout greift. Gegen Lugano aber zieht der Finne zum zweiten Mal in Folge die Notbremse, hat nach 32 Minuten genug gesehen.
Soeben hat der überragende Niklas Schlegel im Berner Tor mit einer riesen Parade gegen Jani Lajunen das 1:3 verhindert. Es spielt nur noch Lugano. Der Meister spult sein Programm emotionslos herunter, bringt es im zweiten Abschnitt gerade noch auf drei Torschüsse.
Es ist offensichtlich: Hier spielt ein dreifacher Meister (seit 2016) gegen eine Mannschaft, die seit Jahren nichts mehr gewann. Die Tessiner sind in jeder Beziehung bissiger. Dabei beginnt das Spiel aus Berner Sicht noch vielversprechend.
Inti Pestoni sorgt mit einer feinen Einzelleistung für die frühe Führung. Die Tessiner Frohnatur schnappt sich im gegnerischen Drittel die Scheibe, vernascht Benoît Jecker und Dario Bürgler – und bezwingt schliesslich Lugano-Keeper Sandro Zurkirchen rotzfrech aus spitzem Winkel.
Unglaublich: Vor einer Woche noch lobte Jalonen erstmals seine neuen Spieler, sagte aber: «Jetzt brauchen wir nur noch Pestoni.» Gegen Lugano ist der Stürmer, dem zuvor 124 Minuten lang rein gar nichts gelang, neben Schlegel der beste Berner – und trifft doppelt. Zum Sieg reicht es trotzdem nicht. Denn nach dem 1:0 folgt das, was Jalonen zuletzt «schwarze Momente» nannte.
Fünf Minuten später führt nämlich der Gegner. Zweimal stimmt beim SCB die Zuordnung nicht. Beim 1:2 verliert der schwache Calle Andersson erst den Zweikampf und dann vollends die Orientierung. Luca Fazzini kommt alleine vor Schlegel zum Abschluss, hat alle Zeit der Welt und kann sich die Ecke aussuchen.
Erst nach Jalonens Timeout findet der Meister den Tritt wieder. Doch Thomas Rüfenacht nimmt seinem Team mit einer Strafe den Schwung gleich selbst wieder. Das 1:3 ist die Entscheidung.
Doppelt bitter: Im zweiten Drittel verletzt sich auch noch Mittelstürmer André Heim. Comeback – Beim SCB gibt Marc Kämpf nach seiner Knieverletzung sein Saisondebüt.
Der Beste: Alessio Bertaggia (Lugano), der Stürmer hat am Freitag in Lugano seinen Vertrag um weitere zwei Jahre bis 2022 verlängert. Und schnürt dann am Abend in Bern einen Doppelpack.
Die Pflaume: Calle Andersson (Bern), der Verteidiger mit auslaufendem Vertrag ist seit Wochen nicht bei der Sache, sticht beim 1:2 nach rechts und ermöglicht Fazzini den Treffer.
Tore: 6. Pestoni 1:0. 7. Bürgler (Bertaggia, Sannitz) 1:1. 11. Fazzini (Suri, Romanenghi) 1:2. 36. Bertaggia (Bürgler/PP) 1:3. 52. Pestoni (Untersander/PP) 2:3. 56. Bertaggia 2:4. 60. (59:10) Zangger (Suri) 2:5 (ins leere Tor).
EV Zug – SCRJ Lakers 2:3
6915 Fans
Das Spiel: Tempomat. Der muss es sein, den die Zuger eingeschaltet haben. Ihre sonst hohe Geschwindigkeit ist gedrosselt. Man könnte ihnen unterstellen, gegen die Lakers nicht wie sonst fokussiert zu sein. Die Genauigkeit fehlt, die Scheibe verspringt, nicht viel gelingt. Die Konsequenz: Der EVZ rennt Rückständen nach, denn der SCRJ wittert seine Chance und schwingt den Taktstab. Vom 1:1-Ausgleich lassen sich die Lakers nicht beeindrucken. Unbeirrt spielen sie weiter und nützen es geschickt aus, dass die Zuger nicht auf gewohnter Flughöhe sind. Nach 404 Sekunden hat EVZ-Goalie Genoni bereits drei Gegentreffer kassiert. Sein Gegenüber? Lakers-Ersatzmann Noël Bader erst einen. Bei seinem zweiten Einsatz macht sich der 23-Jährige gut, entschärft so manche Chance. Simek (Pfosten) und Rowe (am leeren Tor vorbei) haben die Vorentscheidung auf dem Stock. Doch Bader hält den Sieg fest und Zug schafft die Wende nicht – auch wegen dem ineffizienten Powerplay.
Der Beste: Bader (SCRJ).
Die Pflaume: Zryd (Zug). Zweimal zu lasch bei seinem Gegenspieler, der am Tor beteiligt ist. N.V.
Tore:2. Schlagenhauf (Clark) 0:1. 4. Hofmann (Kovar) 1:1. 6. Ness (Casutt) 1:2. 7. Simek (Kristo/PP) 1:3. 30. Morant (Zehnder) 2:3.
Genf – Lausanne HC 2:1
6904 Fans
Das Spiel: Schon am Dienstag schiessen die Genfer via Social Media einen Giftpfeil Richtung Lausanne: Man habe irrtümlicherweise eine Plakette erhalten, die den ersten Torschützen (Wingels) in der Vaudoise aréna ehre. Und das zweite Derby beginnt dann fast wie das erste. Mit dem Unterschied, dass der Lausanner Bertschy – im Gegensatz zu Wingels damals – nach 9 Sekunden an Goalie Mayer scheitert. Es endet aber wie das erste: mit einem Sieg der Genfer. Wick bringt sie in Führung, nachdem Boltshauser gegen Mercier und Winnik noch abwehren kann. Ab Spielmitte wird Lausanne phasenweise eingekesselt, die Schüsse prasseln nur so auf Boltshauser ein, aber die Scheibe will nicht rein. Doch es rächt sich nicht für Servette. Das Comeback: Genf-Verteidiger Henrik Tömmernes gibt sein Comeback nach einer dreiwöchigen Pause wegen einer Knieverletzung und auch Florent Douay kommt nach Adduktorenproblemen wieder ins Team zurück. Die
Derby-Statistik: Seit der Saison 2013/14 gewinnt Genf zum 11. Mal, gegen 7 Siege der Lausanner.
Der Beste: Simon Le Coultre (Servette). Der 20-Jährige ist in seinem 14. Spiel für Genf ein solider Abwehrspieler mit einem ausgezeichneten Auge nach vorne. Kunstpass zum 2:0.
Die Pflaume: Jonas Junland (Lausanne). Seine Trägheit wird für Lausanne langsam zu einem Problem.
Tore: 7. Wick (Mercier) 1:0. 49. Winnik(Le Coultre) 2:0. 60. Bertschy 2:1.
SCL Tigers – Ambri 3:4 n.P.
5886 Fans
Das Spiel: Zwei Dinge treiben Tigers-Coach Heinz Ehlers zur Weissglut. Undiszipliniertes Abwehrverhalten und unnötige Strafen. Da sein Team nach 13 Partien ligaweit sowohl am meisten Gegentore als auch am meisten kleine Strafen kassiert hat, ist es um die Laune des Dänen derzeit nicht zum Besten bestellt. Mit acht Pleiten aus den letzten zehn Spielen liegt Langnau nach Verlustpunkten sogar am Tabellenende.
Gegen Ambri ist lange keine Besserung in Sicht. Bei den Gegentoren zum 1:1 und 1:2 herrscht in der Abwehr das pure Chaos. Defensive Organisation, die grosse Stärke der letzten Saison, ist nicht auszumachen.
Doch ausgerechnet Robbie Earl hält die Tigers im Spiel. Im BLICK-Ranking der Neuzugänge aller NL-Teams figurierte der Amerikaner diese Woche in den «Flop 5». Der Grund? 9 Spiele, 0 Tore. Gegen die Tessiner trifft der 34-Jährige nun erstmals für die Emmentaler. Und das gleich doppelt!
Dank Earls Toren und DiDomenicos Ausgleich in (vor)letzter Minute, retten sich die Tigers immerhin ins Penaltyschiessen. Dort wirds kurios. Ambris Hofer schiesst an den Pfosten und die Scheibe rutscht via Rücken von SCL-Goalie Ciaccio zur Entscheidung über die Torlinie.
Die Heilung – Am Mittwoch schied Ambris Matt D’Agostini in der Champions League gegen Banska Bystrica (4:3) mit einer Handverletzung aus, gegen die Tigers ist der Kanadier wieder da. Und wie. Hammer-Tor zum 3:2 sowie ein verwerteter Penalty.
Der Beste: Robbie Earl (SCL Tigers). Seine mit Abstand beste Leistung im Langnauer Trikot.
Die Pflaume: Alexej Dostoinow (Tigers). Vergibt in der Overtime den Matchpuck.
Tore: 5. Earl (Schmutz) 1:0. 15. Hofer 1:1. 16. Egli (Flynn) 1:2. 43. Earl (Huguenin/PP) 2:2. 50. D’Agostini (Fora, Flynn/PP) 2:3. 59. DiDomenico (Eigentor Fischer/PP) 3:3. – Penaltys: Earl -, Sabolic -; Pesonen -, D’Agostini 0:1. DiDomenico -, Müller -; Dostoinow -, Hofer 0:2.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |