Am 5. Oktober feuerte Fribourg Trainer Mark French. Seither hat Sportchef Christian Dubé, unterstützt von Pavel Rosa und Altmeister Sean Simpson, das Sagen an der Bande.
Die Resultate wurden zunächst besser, was angesichts des Fehlstarts (2 Punkte aus 6 Spielen) auch keine Hexerei war. Zufriedenheit machte sich breit. Das ging so weit, dass Präsident Hubert Waeber letzte Woche zumindest nicht ausschloss, auch die nächste Saison mit dem Coaching-Trio in Angriff zu nehmen.
Doch nun hat Gottéron am Wochenende zwei Schlappen gegen Davos (2:7) und Bern (2:3 n. V.) einstecken müssen, und der Rückstand auf die Playoff-Plätze und den SCB ist auf sechs Punkte angewachsen.
Nach der Klatsche in Davos attackierte Dubé sein Team frontal. «Wo ist der Stolz dieser Spieler? Keiner zeigt Eier. Wo sind die Leader? Ich habe es wirklich satt, dass immer auf dem Trainer, dem Sportchef oder dem Präsidenten rumgehackt wird. Es sind die Spieler, die auf dem Eis stehen», wetterte er.
Der Kanadier hat nun auch festgestellt, wo es bei den Drachen klemmt. Die Mannschaft schafft es nicht, auf Dauer gute Leistungen zu bringen. Der Kern des Teams um die Einheimischen wie Julien Sprunger und Andrei Bykow ist nicht gesund. Die Zeche zahlt dann stets der Trainer: vor French auch Larry Huras, Gerd Zenhäusern oder Hans Kossmann, der Fribourg 2013 noch in den Final geführt hatte.
Missglückter Berra-Poker
Nur hat Dubé dieses Team persönlich zu verantworten. Er hat sich die Suppe, die er nun auslöffeln muss, selbst eingebrockt. Er hat die Verträge abgeschlossen, im Sommer das Ausländer-Quartett ausgewechselt und dem Klagen über die Trainer Gehör geschenkt.
Und das Debakel in Davos befeuerte der 42-Jährige selbst, als er Stammgoalie Reto Berra schonte und Ludovic Waeber ins Tor stellte. Ein Zeichen, dass nun jeder Punkt wichtig ist, sieht jedenfalls anders aus. Präsident Hubert Waeber war informiert, dass Berra zu Hause bleibt. «Auch der zweite Torhüter braucht Spielpraxis. Ich unterstütze den Entscheid. Was aber die Mannschaft in Davos gezeigt hat, ist nicht nachvollziehbar.»
Der Poker ging jedenfalls nicht auf, auch wenn Waeber sagt: «Das Team hat eine Reaktion gezeigt. Wir hätten gegen den SCB mehr verdient, wir waren das bessere Team. Trotz der Niederlage glaube ich nach wie vor an die Playoffs, zumal in den nächsten Wochen wieder einige verletzte Spieler zurückkommen werden.»
Einen weiteren Trainerwechsel schliesst er aus. Vor drei Monaten hatte er aber auch betont, dass sich Dubé bewusst sei, dass man die Konsequenzen ziehen werde, wenn man die Playoffs zum dritten Mal innert fünf Jahren verpasse. Und Dubé sagte: «Ich ziehe ich es vor, es in den eigenen Händen zu haben.» Noch hat er den Kampf nicht verloren.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |