Lausannes zweiter Interims-Trainer John Fust
«Ich muss keine Beziehungen pflegen»

Für John Fust (45) spielt es keine Rolle, dass er in Lausanne nur eine befristete Trainer-Lücke füllt. Der Vorteil ist, dass er auf keine Befindlichkeiten achten muss. Sondern einfach das Schiff in die richtige Richtung steuern soll.
Publiziert: 28.02.2018 um 09:38 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:50 Uhr
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John Fust wird bei Lausanne bis Ende Saison an der Bande stehen und sagt: «Das Timing für diese Herausforderung war ideal.»
Foto: KEY
Nicole Vandenbrouck

BLICK: Herr Fust, sind Sie froh, nach zehn Monaten Zwangspause wieder im Trainerbusiness zu sein?
John Fust: Ja, sicher. Das Timing für diese Herausforderung war ideal. Ich habe geduldig gewartet und schon Angebote aus dem Ausland abgelehnt, weil unsere Liga eine der besten ausserhalb der NHL ist. Darum war ich froh um diese Chance, die ich in Lausanne bekommen habe.

Was haben Sie vermisst?
Den Kontakt mit den Spielern, die Energie, die man täglich in der Eishalle spürt. Ich habe in meinem Herzen so viel Energie wie die Spieler auf dem Eis und bin bereit, Vollgas zu geben.

Wenn man ein Team mitten in der Saison übernimmt, hat man selten drei Wochen Zeit vor dem ersten Spiel. Was haben Sie in der Olympia-Pause angepackt?
Zunächst hatten die Spieler ja eine Woche Ferien. Das gab mir Zeit, alles vorzubereiten. Man muss die Statistik ja nicht lange studieren, um auf Lausannes Schwäche zu kommen. Wir haben an der Defensive und dem Powerplay gearbeitet. Und ich habe versucht, dem System eine Linie zu geben. Es gibt auch gute Elemente, das Potenzial in der Offensive zum Beispiel, gute Ausländer und erfahrene Spieler.

Job-Chancen für Trainer sind rar, sehen Sie darum darüber hinweg, dass Sie einfach eine befristete Lücke füllen?
Ja, ich habe einfach eine klare Aufgabe: Ich soll das Team innert kurzer Zeit in eine bessere Richtung führen. Für mich ist es fast wie ein Turnierformat, wo ich das Maximum herausholen muss. Dass Ville Peltonen nächste Saison übernimmt, ist klar. Für mich ist das eigentlich ein Vorteil. Denn es spielt für mich keine Rolle, ob ein Spieler einen auslaufenden oder mehrjährigen Vertrag hat. Ich muss keine Beziehungen pflegen, sondern einfach kurzfristig das Schiff in die richtige Richtung steuern.

Das Ziel lautet komischerweise fast, die Saison so schnell wie möglich zu beenden?
Wir haben das Schicksal nicht in unserer eigenen Hand. Die Playoff-Chancen sind nur noch gering. Die letzten drei Partien sind jetzt im Fokus, die wir so gut wie möglich spielen wollen. Dann folgt ein neuer Plan für die Zwischenrunde. Wir sind bereit für alles. Punkte brauchen wir sowieso, sei es nun für das Wunder Playoff-Quali oder diese Zwischenrunde. Aber ja, die Ausgangslage ist schon speziell.

Was erhoffen Sie sich von dieser Interims-Anstellung?
Ich habe eine zweite Chance in der National League bekommen und will sie bestmöglich nutzen. Es ist ein gutes Schaufenster für mich, denn meine Zukunft ist noch offen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
27
32
58
2
HC Davos
HC Davos
31
26
57
3
Lausanne HC
Lausanne HC
30
9
56
4
EHC Kloten
EHC Kloten
31
0
53
5
SC Bern
SC Bern
30
17
52
6
EV Zug
EV Zug
29
16
46
7
SCL Tigers
SCL Tigers
29
3
41
8
EHC Biel
EHC Biel
29
1
40
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
30
-8
39
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
30
-19
39
11
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
31
-15
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
27
0
36
13
HC Lugano
HC Lugano
29
-22
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
29
-40
26
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