Lakers feiern 75-Jahr-Jubiläum
Durch Prügelei und NHL-Megastar wurde Rappi weltberühmt

BLICK pickt im Hinblick aufs heutige Jubiläumsspiel fünf Glanzpunkte im 75-jährigen Bestehen der SCRJ Lakers heraus.
Publiziert: 17.01.2020 um 11:00 Uhr
|
Aktualisiert: 17.01.2020 um 14:15 Uhr
1/8
Die SCRJ Lakers haben in der 75-jährigen Vereinsgeschichte schon eine Menge erlebt.
Foto: freshfocus
Nicole Vandenbrouck

1995–1998 Das kongeniale Ausländer-Duo Richard/Thibaudeau

Zwei Kanadier verzückten die Fans in Rappi-Jona über Jahre hinweg: Mike Richard (53) und Gilles Thibaudeau (56). Das kongeniale Duo schoss den SCRJ stets in die Playoffs. In ­ihrer ersten gemeinsamen Saison 1995/96 buchte Thibaudeau im Durchschnitt pro Match 1,5 Punkte, Richard sogar 1,8 Punkte. «Das war das beste Jahr meiner Karriere», erinnert sich Bülachs Nachwuchstrainer. «Wir waren das Überraschungsteam der Liga und waren viel besser, als alle erwartet hatten.»

Richard war in seiner Sturmlinie der Vorbereiter, Thibaudeau der Skorer. «Und Harry Rogenmoser erledigte die Drecksarbeit vor dem Tor.» Zu den Erfolgen wurde die Mannschaft damals auch von der enormen Fan-Unterstützung gepusht, «wir konnten den Support spüren – den hätte das heutige Team auch verdient». Unvergessen für den noch immer in Rappi-Jona wohnhaften Richard bleibt aber der unvergleichliche Teamgeist: «Damals spielten wir nur dienstags und samstags, konnten als Mannschaft viel zusammen unternehmen.»

1994 Der NHL-Megastar Doug Gilmour

Eine Region im Ausnahmezustand und im Gilmour-Fieber! Während des Lockouts im Herbst 1994 gelang es dem ­damaligen umtriebigen, engagierten SCRJ-Präsidenten Bruno Hug, einen NHL-Star an den Obersee zu locken: Doug Gilmour (56), Toronto-Stürmer. Der Kanadier lief ­damals nur für neun Spiele (2 Tore/13 Assists) für Rappi-Jona auf – war aber eine Sensation. Überfüllte Autogramm-Stunden mitten in der Altstadt, eine grosse Pizzeria-Kette benannte eine Pizza nach dem Star, und Gilmour selbst schwärmte vom Klub, der Stadt, den Leuten und den Schweizer Frauen. Er brachte ­einen Hauch von Glamour an den auf der ­Hockey-Landkarte noch blassen Ort, der damit auch in Kanadas Hockey-Schlagzeilen landete.

1994 & 2018: Die Aufstiege ins Oberhaus

1977 stieg Rappi ausschliesslich mit eigenen Nachwuchsspielern in die zweithöchste Liga auf. Nach 17 Jahren in der NLB dann der angestrebte und langersehnte erste Vorstoss in die NLA. Der Direktaufstieg unter Trainer Pekka Rautakallio (Fi) gelang nach einem umkämpften 3:2-Sieg in der NLB-Final-Serie gegen Lausanne. In der ersten NLA-Saison 1994/95 verpasste der SCRJ die Playoffs noch, doch danach spielte er vier Saisons in ­Folge im Konzert der besten acht Teams mit, 1995/96 gar vom 3. Quali-Rang aus. Ein bitteres Kapitel in der Jubiläumsgeschichte ist der Abstieg 2015 (gegen Langnau). Doch der Klub verfolgte einen konsequenten Plan des Wiederaufbaus – und ­realisierte 2018 (nach dem SL-Meistertitel und Cup-Sieg) mit Trainer Jeff Tomlinson (Ka) an der Bande den Wiederaufstieg in die National League (gegen Kloten).

1995 Rekord-Prügelei gegen Lausanne

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

276 Strafminuten! Die Rekord-Schlacht ereignet sich am 28. November 1995, als der damalige Leader Rappi das frus­trierte Schlusslicht Lausanne empfängt. Die Emotionen entladen sich im Mittel­drittel, als sich SCRJ-Verteidiger Daniel Bünzli und Maxime Lapointe einen Faustkampf liefern. Zur Eskalation kommt es, weil Rappi-Goalie Claudio Bayer mit ­Lapointes Dress auf dem Stock das Eis wischt. Die Lausanner stürmen auf ihn, die Bänke leeren sich. Das Video der wüsten Keilerei geht danach um die Welt, wird sogar in Japan oder auf CNN gezeigt.

2005/06 Beste Saison mit Playoff-Halbfinal

In seiner Klubgeschichte hat der SCRJ bisher eine einzige NL-Playoff-Serie gewonnen: Im März 2006 gegen Zug. 3:1 führten die Lakers in der Serie, liessen den EVZ nochmals zurückkommen und entschieden das siebte Spiel zu Hause mit 5:3 für sich – der grösste Triumph, der in jener Zeit als «kleines Wunder» betitelt wurde. Dieses Kunststück schaffte damals Trainer Bill Gilligan (65). Der Amerikaner war in der Schweiz kein Unbekannter, er hatte zwischen 1988 und 1992 drei Meistertitel mit dem SCB gewonnen. Im Halbfinal wartete der HC Davos auf den SCRJ, der die Serie 1:4 verlor. Gilligan verlängerte in Rappi-Jona, und wurde in der Folgesaison durch Kari Eloranta (Fi) ersetzt.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EV Zug
EV Zug
22
17
36
6
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
22
-7
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?