SCB-Captain Moser knallhart nach Saisonende
«Wir werden seit vier Jahren immer schlechter»

Spektakel bis zum Schluss: Bern muss sich Lausanne geschlagen geben. Weil Ambri die Lakers bezwingt, lösen die Tessiner auf Kosten der Mutzen das allerletzte Pre-Playoff-Ticket.
Publiziert: 14.03.2022 um 22:11 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2022 um 07:52 Uhr
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Enttäuschung pur beim SCB: Die Mutzen verpassen die Pre-Playoffs.
Foto: keystone-sda.ch
Das sind die Duelle

Pre-Playoffs (Best of 3)

Lausanne (7.) – Ambri (10.)

Servette (8.) – Lugano (9.)

Spieldaten: 18., 20. und evtl. 22. März.

Playoff-Viertelfinals (Best of 7)

Zug (1.) – Servette/Lugano

Fribourg (2.) – Lausanne/Ambri

ZSC Lions (3.) – Biel (6.)

SCRJ Lakers (4.) – Davos (5.)

Spieldaten: 25., 27., 29., 31. März, evtl. 2., 4., und 6. April.

Pre-Playoffs (Best of 3)

Lausanne (7.) – Ambri (10.)

Servette (8.) – Lugano (9.)

Spieldaten: 18., 20. und evtl. 22. März.

Playoff-Viertelfinals (Best of 7)

Zug (1.) – Servette/Lugano

Fribourg (2.) – Lausanne/Ambri

ZSC Lions (3.) – Biel (6.)

SCRJ Lakers (4.) – Davos (5.)

Spieldaten: 25., 27., 29., 31. März, evtl. 2., 4., und 6. April.

Bern – Lausanne 1:4

Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker.

Die Berner haben es in den eigenen Händen. Ein Sieg bringt die Versöhnung mit der Saison, die sonst zum Vergessen ist. Ein Sieg sichert den Platz in den Pre-Playoffs. Das scheint Energie freizusetzen.

Die Mutzen scheuen die Zweikämpfe nicht. Die feinere Klinge aber führen die Westschweizer. Lausannes Spielzüge sind durchdachter und präziser. Die der Berner eher abhängig vom Zufallsprinzip, deswegen aber nicht weniger entschlossen.

Zunder ist in diesem Duell von Anfang an. Nach jedem Foulpfiff gibts eine Rudelbildung mit Handgemenge.

Ein individueller Fehler leitet Lausannes Führungstreffer ein: Die Strafe gegen Jäger ist soeben abgelaufen, als sich Bader einen Fehlpass leistet – der direkt auf dem Stock des von der Kühlbox kommenden Westschweizers landet. SCB-Verteidiger Andersson als hinterster Mann sieht nur noch Jägers Rücklichter.

Angeheizt wird die Stimmung durch den Faustkampf zwischen Berns Thiry und Lausannes Krakauskas. So richtig Schwung verleiht den Mutzen jedoch erst der Hochkaräter von Colin Gerber, der aber das offene Gehäuse von LHC-Goalie Stephan verfehlt, der am Boden liegt (33.).

Zu diesem Zeitpunkt liegt Ambri 3:0 vorne. Und setzt den SCB damit enorm unter Druck. Weil die Lausanner trotz klarem Qualitätsunterschied nicht davonziehen können, liegt ein Berner Ausgleich immer mal wieder in der aufgeladenen Luft.

Bis ein Weltklasse-Pass von US-Stürmer Miele die ganze Zuversicht und Hoffnung ausbremst. Er legt für Paré auf, dessen Treffer zum 2:0 das gleiche Prädikat verdient. Das ist eine zu grosse Hypothek für diese Ausgabe des SC Bern.

Trainer Lundskog lässt im Schlussdrittel für mehr Torgefahr Reisser Scherwey immer mal wieder neben Rückkehrer und Topskorer Kahun ran. Trotz dem Anschlusstreffer des Deutschen können die Mutzen das Ruder in der heissen Schlussphase nicht mehr herumreissen.

Die Berner gehen mit pulsierenden Kämpferherzen unter – doch dieses Saisonende ist genau so bitter und enttäuschend. (N.V.)

Captain Simon Moser (33) sagt gegenüber SRF: «Wir waren nicht konstant. Das hat sich über die ganze Saison hinweggezogen. Wir sind ehrlich gesagt vielleicht auch nicht gut genug. Das ist frustrierend. In der Garderobe haben wirs sehr gut gehabt. Bei gewissen ist die Vertragssituation auf dem Eis wohl im Hinterkopf, sie erhalten weniger Eiszeit. Klar, ist da Frustration da. Wir sind über vier Jahre kontinuierlich – hart gesagt – schlechter geworden. Jetzt sind wir am Tiefpunkt. Es wird viele Wechsel geben, braucht einen Neuanfang. Es war ein sehr bitterer Flug bis auf den Boden. Ich hoffe, wir sind jetzt unten angekommen. Es war eine sehr enttäuschende Saison. Es hat niemand gedacht, dass sie schon jetzt vorbei ist. Das macht mich sprachlos. Frust, eine Leere ist da.»

Fans: 12'949.

Die Tore 17. Jäger 0:1. 40. (39:48) Paré (Miele, Gernat) 0:2. 51. Kahun (Bader) 1:2. 56. Baumgartner (Kenins, Frick) 1:3. 59. Sekac (Gernat) 1:4.

Die drei Besten:

*** Tobias Stephan (Lausanne)

** Andy Miele (Lausanne)

* Lukas Frick (Lausanne)

Ambri – SCRJ Lakers 6:2

Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker.

In Ambri besteht an diesem Abend akute Tinnitus-Gefahr. Die Anhänger der Biancoblu bringen die sonst schon für gute Stimmung bekannte Gottardo Arena nochmals auf eine neue Stufe des Lärmpegels.

Ambri ist von A bis Z die bessere und bissigere Mannschaft. Die Feierlaune macht sich ab der 24. Minute zum ersten Mal breit. Da bringt der heute offensichtlich unaufhaltbare Dario Bürgler (2 Tore, 2 Assists) die Biancoblu im Powerplay in Führung – weil parallel dazu auch noch Lausanne gegen den SC Bern vorne liegt, läuft das Stadion so richtig warm. Zu diesem Zeitpunkt sieht alles nach einer Pre-Playoff-Quali für die Tessiner aus.

Das führt dazu, dass sich Ambri vor heimischem Anhang regelrecht in einen Rausch spielt – da klappt nun plötzlich alles. Inti Pestoni tänzelt mit dem Puck an der Schaufel übers Eis und legt für Dominic Zwerger ab – es ist das 3:0 nach 34 Minuten.

Die Lakers? Die sind anwesend, von der schnellen Gangart der Tessiner im zweiten Abschnitt aber offensichtlich mehr als nur überrascht. Kneubuehler setzt mit dem vierten Ambri-Tor dem Mitteldrittel die Krone auf.

Im Schlussabschnitt ist es ein Hoffen. Hoffen auf Lausanne, das in Bern seinen Job erledigt und 4:1 gewinnt. Und ein Feiern. Ein Feiern, das sich die Tessiner nach sechs Siegen aus den letzten sechs Spielen verdient haben. (par)

Fans: 6606.

Die Tore: 24. Bürgler (Kneubuehler, Kostner/PP) 1:0. 28. Heim (Bürgler, Hietanen/PP2) 2:0. 34. Zwerger (Pestoni) 3:0. 40. Kneubuehler (Bürgler) 4:0. 41. Baragano (Sataric, Wetter) 4:1. 47. Bürgler (Pestoni/PP) 5:1. 51. Trisconi (Dal Pian) 6:1. 55. Dünner (Mitchell/PP) 6:2.

Die drei Besten:

*** Dario Bürgler (Ambri)

** Inti Pestoni (Ambri)

* Johnny Kneubuehler (Ambri)

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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