1. Wie können Infektionen verhindert werden?
Es ist zu befürchten, dass sich Ansteckungen von Spielern nicht gänzlich vermeiden lassen. Sonst müssten die Profis, wie in der NHL, abgekapselt in einer Blase leben. Das ist für einen Zeitraum von über sechs Monaten nicht umsetzbar. Das Schutzkonzept der Liga ist ausführlich. So verteilen die Klubs die Spieler auf mehrere Kabinen. Die ZSC Lions beispielsweise haben nun drei Garderoben. Neben dem Eis werden Masken getragen. Eine Achillesferse könnte die Spielerbank sein, wo das Tragen von Masken, wie ein Test gezeigt hat, wenig praktikabel ist.
2. Wie oft wird getestet?
Vorgeschrieben ist, dass alle Spieler, Betreuer und Schiedsrichter ab drei Tage vor dem Meisterschaftsstart getestet werden. Ansonsten muss getestet werden, wenn Symptome auftreten – das ist auch kostenlos. Um sicherzugehen, müsste man alle zwei Tage Tests durchführen. Das ist für die meisten Klubs zu teuer. Ein Test kostet um die 150 Franken.
3. Was passiert bei einem positiven Befund?
Wenn ein Spieler bei einem Test ein positives Corona-Ergebnis erhält, liegt die Verantwortung beim Kantonsarzt dessen Wohnkantons. Der kann verfügen, dass neben dem betroffenen Spieler auch die Teamkollegen für zehn Tage in Quarantäne geschickt werden. Das kann aber von Kanton zu Kanton unterschiedlich gehandhabt werden.
Bundesrat Ueli Maurer regte unlängst an, dass die Quarantäne-Zeit auf fünf Tage verringert werden könnte. Bei einem positiven Befund müssen sich alle Teamkollegen sowie die Spieler und Schiedsrichter, auf die das Team in den letzten fünf Tagen getroffen ist, einem Corona-Test unterziehen.
Während des Vorbereitungsspiels EVZ Academy – Ticino Rockets am Donnerstag erhielten die Tessiner den Bescheid, dass einer ihrer Spieler positiv getestet worden war, nachdem am Vortag bei ihm Symptome aufgetreten waren. Die Partie wurde nach zwei Dritteln abgebrochen. Der betroffene Spieler hatte sich schon davor in Quarantäne begeben. Die Resultate der Corona-Tests werden in der Schweiz im Vergleich zum Ausland relativ spät geliefert.
4. Wann wird ein Spiel verschoben?
Wenn einem Team weniger als zwölf Spieler und ein Goalie mit A-Lizenz zur Verfügung stehen, kann ein Spiel verschoben werden. Dazu müssen ärztliche Atteste vorgelegt werden. Der Entscheid obliegt Liga-Direktor Denis Vaucher beziehungsweise Liga-Manager Willi Vögtlin. Für Verschiebungen hat es noch Lücken im Kalender, zumal fraglich ist, ob Champions League und der Spengler Cup durchgeführt werden können.
Damit man möglichst mit vollständigem Bestand antreten kann, wurde die Limitierung von B-Lizenzen von Spielern über 23 Jahren aufgehoben.
5. Was dürfen die Spieler in ihrer Freizeit nicht tun?
Die Zone rund um Trainings und Spiele ist reglementiert. Doch wie sieht es privat aus? «Das Stichwort lautet Eigenverantwortung», sagt Liga-Chef Vaucher dazu. «Man weiss, dass die meisten Ansteckungen im privaten Umfeld passieren.»
Die Klubs können ihren Spielern (und ihren Liebsten) nicht das Privatleben reglementieren. «Wir können sie nicht einsperren. Bei uns haben sich die Spieler selbst auf einige Dinge geeinigt», sagt ZSC-Coach Rikard Grönborg. «Zum Beispiel, von Discobesuchen und ähnlichen Aktivitäten abzusehen.»
6. Wie steht es um die Staatshilfe?
Die Klubs können aufatmen. Nach dem National- stimmte nun doch auch noch der Ständerat verbesserten Hilfsmassnahmen zu. Somit werden die Profivereine bald zinslose Darlehen (mit Rangrücktritt) beantragen können. Diese können maximal die Höhe von 25 Prozent des Betriebsaufwands der Saison 2018/19 erreichen. Sie müssen innert zehn Jahren zurückbezahlt werden. Wer das Darlehen nach drei Jahren noch nicht getilgt hat, muss die Löhne bis zu 20 Prozent reduzieren, wobei Massnahmen während der Corona-Zeit berücksichtigt werden. Auch die Solidarhaftung entfällt. Somit sollte das Virus (zumindest vorerst) keinen Klub in die Knie zwingen.
7. Wird tatsächlich gespielt?
Angesichts der steigenden Infektionszahlen fragen sich manche, ob es am 1. Oktober tatsächlich losgeht. Für Vaucher ist klar: «Wir müssen spielen, auch wenn es Einschränkungen geben wird. Wir müssen ein verlässlicher Partner sein.» Schliesslich laufen 2022 die TV-Verträge sowie die Partnerschaft mit Hauptsponsor PostFinance aus. Fribourg, die ZSC Lions, Davos sowie die Tessiner Klubs haben die kantonalen Bewilligungen (teils erst mündlich) für Spiele mit mehr als 1000 Fans (Maskenpflicht, nur Sitzplätze, davon maximal zwei Drittel besetzt) bereits erhalten.
Wie viele Corona-Neuinfektionen gibt es in der Schweiz? Die täglichen Fallzahlen des BAG gibt es laufend im Statistik-Ticker auf BLICK.
Wie viele Corona-Neuinfektionen gibt es in der Schweiz? Die täglichen Fallzahlen des BAG gibt es laufend im Statistik-Ticker auf BLICK.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 23 | 25 | 46 | |
2 | Lausanne HC | 23 | 12 | 45 | |
3 | ZSC Lions | 21 | 22 | 43 | |
4 | SC Bern | 24 | 13 | 39 | |
5 | EHC Kloten | 23 | 4 | 38 | |
6 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
7 | EHC Biel | 23 | -2 | 34 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 21 | -15 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 23 | -12 | 28 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 21 | -12 | 27 | |
12 | SCL Tigers | 21 | -7 | 26 | |
13 | Genève-Servette HC | 19 | -3 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 22 | -35 | 18 |