Schon nach 22 Minuten ist die Partie im Hallenstadion entschieden. Biel führt 4:0 und dominiert den Favoriten. Der Meister zeigt Nerven. Zu einer sportlichen Reaktion ist er nicht fähig.
Es bleibt bei einigen Scharmützeln und Versuchen, Schlägereien mit den Bielern anzuzetteln und so wenigstens den Ton für das zweite Spiel am Dienstag in Biel zu setzen.
Nachdem es im Schlussdrittel zu Rangeleien mit ZSC-Schwede Henrik Tallinder und Biel-Kanadier Ahren Spylo gekommen ist, rastet Meistercoach Crawford aus. Der Kanadier klettert zur Plexiglas-Wand hoch und brüllt zu Kevin Schläpfer rüber:
«Hey Hollywood! Schau zu mir! Halt die Klappe! Lass die Spieler spielen! Schau dich doch an, Hollywood!» Und er versucht mit einer Geste die Haarpracht des Baselbieters, der sich zum Playoff-Auftakt schick wie ein Film-Star herausgeputzt hat, zu verhöhnen.
Versucht Crawford, sein Team wachzurütteln?
Vom Respekt gegenüber dem Trainerkollegen, den er im Vorfeld in Interviews herausgestrichen hatte, ist wenig zu spüren. Oder ist es bereits ein Versuch, die Emotionen bei seinem Team zu wecken?
«Wenn sich Schläpfer mit mir anlegen will, dann soll er das. Aber mit einem Spieler? Das geht nicht», sagt Crawford hinterher ruhig. Ihn stört, dass sich der Biel-Coach Tallinder verbal vorgeknöpft hat.
Und Schläpfer? Als er Crawford toben sieht, richtet er sich die Frisur und winkt dann cool ab. «Ich wusste nicht, was Crawford wollte. Ich habe gesehen, dass er das Plexi hochgesprungen ist, und bin ein wenig erschrocken.
Das war komisch. Ich hatte gar nichts mit ihm. Mich hat einfach gestört, dass dieser Zehner provoziert hat und mit Spylo prügeln wollte.»
Normalerweise rede er auch nicht mit gegnerischen Spielern. «Doch die Provokationen von diesem Zehner (Tallinder, die Red.) waren etwas peinlich. Und das wollte ich ihm einfach sagen.
Denn vermutlich hätte er von Spylo noch auf den Ranzen bekommen. Doch ich habe Spylo gesagt, er solle sich nicht darauf einlassen.»
Schläpfer legt noch eine Schippe drauf: «Ich fand die Provokationen von Zürich zum Schluss daneben.»
Gehört das in den Playoffs nicht dazu? «Nein, ich finde nicht. Zürich hätte Gas geben und Tore für die Fans schiessen sollen. Ich bin ein bisschen enttäuscht gewesen, dass sie versucht haben, solche Dinge zu machen.» Schon früh ist Zunder in der Serie.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |