Es ist ein Wahnsinn. Schuss um Schuss um Schuss feuerten die ZSC Lions am Freitag auf Tim Wolf. Doch am Ende gewannen die Aufsteiger das Spiel 4:3. Dank 56 (!) Paraden des Torhüters. Das sind Saves im Minutentakt, das muss man sich mal vorstellen. Das ist mental herausfordernd.
Vor allem in den ersten Spielen dieser Saison wurden die Ajoulots in der Defensive dem höheren Niveau noch nicht gerecht. Sie waren zu oft entscheidende Schritte zu spät, konnten sich so beispielsweise auch nicht mehr in die Schussbahnen legen. «Dass es aber gleich so viele Schüsse sein werden, die wir zulassen, hat mich dann schon überrascht», gesteht Wolf. Der Zürcher spielt in seiner dritten Saison im Jura, ist einer der Aufstiegshelden.
Bei den Ajoulots ist man sich bewusst, dass die Vorstellung unrealistisch ist, die gegnerischen Schüsse auf beispielsweise 20 runterschrauben zu können. «Das ist für uns schwierig zu schaffen», so Wolf, «doch nach einigen Partien haben wir das System angepasst». Und die Schussanzahl übersteigt seither nicht in jedem Match die 40er-Marke.
«Jeder Torhüter hat eigentlich gerne viele Schüsse. Doch was manch einer vergisst: Je mehr Schüsse, desto höher die Fehlerquote.» Aber auch die Kehrseite davon will der 29-Jährige nicht unerwähnt lassen: «Wenn es nur 20 Schüsse wären und ich dann einen Fehler mache, sieht es auch nicht besser aus.»
Dem gegnerischen Dauerbeschuss Herr zu werden, sei ein Prozess, den Ajoie als Team durchstehen muss. Diesen durchgemacht haben die Lakers 2018/19 nach ihrem Aufstieg. In der Qualifikation kam SCRJ-Keeper Melvin Nyffeler damals auf 1500 Torschüsse gegen sich, im Durchschnitt waren dies 32 pro Einsatz. Wolfs Schnitt liegt derzeit bei 39 Knallern pro Match (580 Schüsse in 15 Partien). Er führt dieses Ranking nicht überraschend an, über 500 haben nach ihm noch Genfs Descloux (545) und Nyffeler (523).
Die Trainer-Floskel nach Kanter-Pleiten, dass es keine Rolle spiele, ob man 1:4 oder 1:8 verliere, würde der Torhüter so wohl nicht bestätigen. «Im Moment nach dem Spiel ist es schon frustrierend, so viele Gegentore zu bekommen. Aber man muss lernen, damit umzugehen», so Wolf, « es ist nicht einfach wegzustecken.» Neutral betrachtet sei sein Team aber auf einem guten Weg.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |