Das Zürcher Derby am Samstagabend bot alles, was das Fussballherz begehrt: eine packende Partie vor fast 16'000 Zuschauern. Die Fans sind zurück im Stadion – doch mit ihnen auch die vermummten Pyro-Idioten. Nach dem Schlusspfiff lieferten FCZ-Fans den Beweis, dass die Schweiz ihre Chaoten noch immer nicht im Griff hat. Die Schande von Zürich 2.0.
Exakt zehn Jahre nach der Schande von Zürich wiederholen sich die wüsten Szenen. Vermummte FCZ-Chaoten schmeissen Pyros in den GC-Sektor. GC-Fans gelingt es, Feuerwerkskörper zurückzuwerfen. Die Hundertschaft von Gäste-Fans im Letzigrund zieht lauthals zurück in ihre Südkurve. Es war eine spektakuläre Partie – dann kippten FCZ-Hitzköpfe die Bombenstimmung und sorgten für Angst im Letzigrund.
Fan-Krieg in den Strassen
Die Krawalle setzten sich nach dem Spiel an verschiedenen Örtlichkeiten im Kreis 5 und rund um den Hauptbahnhof Zürich fort. Nur dank eines grossen Polizeiaufgebots konnte die Stadtpolizei Zürich da weitere schwere Auseinandersetzungen verhindern.
Rund ein Dutzend Personen wurden polizeilich weggewiesen. Gegen Mitternacht konnte der Polizeieinsatz rund um das Fussballspiel beendet werden.
Schon vor dem Spiel hatte die Polizei zwei Fussballfans vorübergehend in Gewahrsam genommen, als es zu Auseinandersetzungen kam. Im Kreis 5 intervenierte die Besatzung eines Streifenwagens, als GC-Fans einen FCZ-Fan attackieren wollten. Verletzt wurde niemand.
Fackeln in die Fans geworfen
Die erste Schande von Zürich ereignete sich am 2. Oktober 2011, ebenfalls beim Zürcher Derby im Letzigrund. Als in der 70. Spielminute einige GC-Fans verschiedene FCZ-Embleme verbrannten, verlor ein damals 23-jähriger Mann die Nerven.
Er vermummte sich, ehe er zusammen mit einem Kollegen zur GC-Ecke rannte. Dort angekommen, warfen die beiden zwei gegen 2000 Grad heisse Fackeln in die Menge. Ein Zuschauer wurde an der Schulter getroffen und leicht verletzt.
Die Feuerkörper lösten Panik aus. Während ein Teil der GC-Fans aus dem Stadion flüchtete, prügelten sich andere mit FCZ-Anhängern. Unter diesen befand sich auch der Beschuldigte, der einem GC-Fan mehrfach gegen den Hinterkopf schlug. Nach Ansicht des Staatsanwalts hätte der Fackelwurf zu schwersten Verletzungen führen können.
Pyrowerfer verurteilt
Der Fackelwerfer wurde angeklagt. Auf Anweisung des Bundesgerichts musste das Zürcher Obergericht sein erstes Urteil revidieren. Das Obergericht verurteilte den Mann schliesslich wegen versuchter einfacher Körperverletzung und weiterer Delikte zu 13 Monaten Haft und einer Busse von 500 Franken. Die Haftstrafe wurde auf Bewährung ausgesetzt. Auch die Bewährungsfrist wurde von drei auf zwei Jahre reduziert.
Das Publikum kam am Samstagabend zwar mit dem Schrecken davon, doch die Pfiffe gegen die Chaoten waren klar. Die neue Schande von Zürich – im Stadion gabs Kinder, die schrien und wegrannten. (kes/gf)
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |